Messerstiche nach der Trennung der Freundin – Mann gesteht

HIMMELSTADT/WÜRZBURG - Die Trennung einer Frau von ihrem Freund ist wohl der Auslöser dafür gewesen, dass ein Mann seine frühere Partnerin in einem Dorf in Unterfranken niedergestochen hat. Jetzt hat der 38-Jährige gestanden.
„Die genauen Motive werden wir erst in den Ermittlungen herausarbeiten können“, sagte Oberstaatsanwalt Erik Ohlenschlager am Mittwoch in Würzburg. Die 46 Jahre alte Mutter von zwei Kindern aus Himmelstadt (Landkreis Main-Spessart) hatte bei dem Messerangriff ihres Ex-Freundes am Dienstag lebensgefährliche Verletzungen erlitten. Mittlerweile sei der Zustand der Reinigungskraft stabil, sie sei operiert worden. Der Kraftfahrer hat die Bluttat gestanden.
Der 38 Jahre alte Tatverdächtige konnte kurz nach der Attacke festgenommen werden. Er sollte noch am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt werden, der über die Untersuchungshaft entscheiden wollte. Der Berufskraftfahrer ist vorbestraft. Unter anderem hatte er im Jahr 2000 seine Ex-Frau massiv mit einem Hammer attackiert und war dafür zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Bereits 1992 war der Mann für vier Jahre und fünf Monate ins Gefängnis geschickt worden wegen räuberischer Erpressung und erpresserischem Menschenraub – er hatte eine Bank überfallen, sagte Ohlenschlager.
Mit der Frau aus Himmelstadt war der Tatverdächtige seit sechs Jahren zusammen, 2005 zog das Paar zusammen. Am 23. Oktober dieses Jahres habe sich die Frau von dem Kraftfahrer getrennt, erklärte der Oberstaatsanwalt. Dies war wahrscheinlich der Grund für den Messerangriff in der Wohnung der zweifachen Mutter. Die 18 und 21 Jahre alten Kinder des Opfers – die aus einer früheren Beziehung stammen – waren bei der Tat nicht dabei. Die 46-Jährige hatte massive Stiche im Hals- und Bauchbereich erlitten. Danach hat sie nach ersten Erkenntnissen noch selbst Hilfe geholt.
Himmelstadt ist eine kleine Gemeinde am Main und hat etwa 1750 Einwohner. Das Dorf ist bayernweit bekannt, weil es hier das einzige Weihnachtspostamt des Freistaats gibt.
dpa