Messermord: Polizei fasst den Ehemann
Keine 24 Stunden nach der Bluttat in der Nürnberger Südstadt: Mithat Ö. (38), der Mann, der seine Ex-Ehefrau Seckin Ö. (38) am Dienstag in der Nürnberger Südstadt erstochen hat, hat wurde am Würzburger Hauptbahnhof geschnappt.
NÜRNBERG/WÜRZBURG Sie haben ihn geschnappt. Keine 24 Stunden nach der Bluttat klickten die Handschellen für Mithat Ö. Der Mann, der seine Ex-Ehefrau Seckin Ö. (38) am Dienstag in der Nürnberger Südstadt mit Messerstichen getötet hat, wurde am Würzburger Hauptbahnhof festgenommen. Er hat gestanden. Das Motiv ist noch unklar.
20 Kriminalbeamte ermittelten auf Hochtouren. Sie wollten den Mann finden, der zwei Buben (Zwillinge, 10) zu Halbwaisen machte. Auch eine 17-jährige Tochter aus einer früheren Beziehung trauerte um ihre Mutter, die sich vor acht Jahren von Mithat Ö. hatte scheiden lassen.
Die Festnahme verlief reibungslos
Im Laufe der Vernehmungen und Zeugenaussagen kristallisierte sich schnell ein dringender Verdacht heraus, dass Seckins Ex-Mann Mithat die Tat begangen haben könnte. Er ist der Polizei kein Unbekannter, er fiel durch kleinere Eigentumsdelikte auf. Jeder, der ihn kennt, nennt ihn einen Lügner und Betrüger.
Gleich um die Ecke des Tatortes am Ritter-von-Schuh-Platz hatte Mithat Ö. eine Pension bezogen. Die wurde am Dienstagabend gestürmt – sie war leer. Fehlanzeige auch bei Verwandten nahe Neumarkt. Doch Mithat Ö.s Foto ging an alle Dienststellen, der Flughafen wurden kontrolliert.
Am Mittwochmorgen sah es noch so aus, als ob die Hatz auf Mithat Ö. weiter ging. Doch dann machten Beamte der Bundespolizei am Würzburger Hauptbahnhof den großen Treffer: Sie erkannten den Gesuchten, der sich in der Halle herumtrieb. Die Festnahme verlief reibungslos.
Sofort machten sich Beamte der Nürnberger Kripo auf nach Würzburg, brachten ihn in Präsidium und vernahmen ihn gestern stundenlang. Er gab die Tat zu, wirkte ruhig, gefasst, bedrückt.
Was allerdings noch nicht geklärt ist: Die Polizei wurde von einem anonymen Anrufer von der Bluttat alarmiert. Der Anrufer – er sprach deutsch – ist noch unbekannt. Die Polizei bittet ihn, sich unter Tel. 0911/2112-3333 zu melden.
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