Messer-Mann von Fürth hat gestanden

Der Rentner kam mittags als Kunde. Er quälte Prostituierte (38) brutal.
von  Abendzeitung

Der Rentner kam mittags als Kunde. Er quälte Prostituierte (38) brutal.

NÜRNBERG/FÜRTH Ein ausgiebiger Blick in den Spiegel überführte den unheimlichen Messer-Mann als Täter: Der 61-jährige Nürnberger hatte eine Prostituierte (38) in ihrer Fürther Wohnung aufgesucht und mit einem Elektroschockgerät und einem Messer derart malträtiert, dass ihre schlimmen Wunden am Oberkörper im Krankenhaus behandelt werden musste (AZ berichtete). Zehn Monate nach dem Sado-Maso-Übergriff wurde der bislang unauffällig in der Nürnberger Nordstadt Lebende jetzt angeklagt: Wegen versuchten Mordes muss sich der verheiratete Rentner Anfang 2009 vor dem Nürnberger Schwurgericht verantworten.

Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft soll der Nürnberger die Afrikanerin aus Heimtücke und zur Befriedigung seines Geschlechtstriebs attackiert haben und dabei ihren Tod in Kauf genommen habe.

Es geschah am helllichten Tag: Am Freitag, 29. Februar, mittags um 11.30 Uhr, war der Rentner bei der Prostituierte in der Fürther Herrnstraße erschienen. Seit vier Tagen bot sie dort ihre Sex-Dienste an. Er sagte nur: „Hallo, ich bin der Peter“ – und griff die Ahnungslose sofort an, kaum, dass er die Wohnungstür hinter sich geschlossen hatte. Mit dem Elektroschockgerät wollte er die Frau ruhig stellen, damit sie sich nicht wehrt. Dann stach er mit einem Messer immer wieder auf sie ein. Sie wehrte sich verzweifelt, konnte auf ihren Balkon im vierten Stock flüchten, schrie dort um Hilfe. Der Freier flüchtete, nahm den Aufzug. Auf dem Weg nach unten kämmte er mit den Fingern und hektischen Bewegungen sein graues Haar im Spiegel. Was er nicht ahnte: Eine Überwachungskamera hielt es fest.

Das Fahndungsbild brachte den entscheidenden Hinweis

Einen Tag, nachdem das Fahndungsbild erschienen war, erhielt die Polizei den entscheidenden Hinweis aus der Nürnberger Nordstadt. Als die Kripo vor der Tür stand, ließ sich der Rentner widerstandslos festnehmen, legte danach im Verhör ein Teilgeständnis ab. So gestand er zwar die Attacke auf die Prostituierte, doch dies sei beim Streit um ihren Lohn gewesen.

19 Zeugen sollen jetzt im Prozess die Wahrheit ans Licht bringen. cis

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