Memminger Fischertag: Zwischen Ehre und Diskriminierung

Memmingen (dpa/lby) – Ein Brauch aus dem Mittelalter lockt alljährlich Hunderte Männer und Buben in einen Bach in Memmingen: Am heutigen Samstag (8.00 Uhr) wollen sie wieder in voller Bekleidung in den Stadtbach springen und Forellen jagen. Wer den schwersten Fisch erwischt, darf sich ein Jahr lang "Fischerkönig" nennen.
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Ein Teilnehmer des Fischertages steht während des Ausfischens mit zwei Keschern im Stadtbach. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/Archivbild
dpa Ein Teilnehmer des Fischertages steht während des Ausfischens mit zwei Keschern im Stadtbach. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/Archivbild

Memmingen (dpa/lby) – Ein Brauch aus dem Mittelalter lockt alljährlich Hunderte Männer und Buben in einen Bach in Memmingen: Am heutigen Samstag (8.00 Uhr) wollen sie wieder in voller Bekleidung in den Stadtbach springen und Forellen jagen. Wer den schwersten Fisch erwischt, darf sich ein Jahr lang "Fischerkönig" nennen. Nach Einschätzung des Veranstalters, dem Fischertagsverein Memmingen, ist das die höchste Ehre im Leben eines echten Memminger Mannes. Zum Traditionsfest erwarten die Veranstalter etwa 20 000 Besucher.

An der sogenannten Bachauskehr dürfen ausschließlich männliche Bürger ab sechs Jahren teilnehmen. Frauen bleiben per Vereinssatzung vom Treiben ausgeschlossen. Ihnen bleibt die Rolle vorbehalten, am Bachrand Wasserkübel für die gefangenen Fische zu bewachen. Eine Frau aus Memmingen hat deswegen Klage beim Amtsgericht Memmingen eingereicht. Die Zulässigkeit der Klage wird laut Gericht geprüft. Kritik kommt jedes Jahr zudem von Tierschützern, da sie die Veranstaltung als Tierquälerei ansehen.

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