Mehrfache Vergewaltigungen: Haft für Rettungsassistenten

Er gaukelte ihnen eine Medikamentenstudie vor, gab ihnen Beruhigungsmittel und verging sich dann an ihnen: Wegen schwerer Vergewaltigung und Missbrauchs von Frauen muss ein Rettungsassistent lange ins Gefängnis.
dpa |
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Das Landgericht Nürnberg-Fürth: Hier fiel am Montag das Urteil.
Daniel Karmann/dpa Das Landgericht Nürnberg-Fürth: Hier fiel am Montag das Urteil.

Nürnberg - Weil er zahlreiche Frauen mit Beruhigungsmitteln willenlos gemacht und missbraucht hat, ist ein Rettungsassistent zu zehn Jahren Haft verurteilt worden.

Nach Überzeugung des Landgerichts in Nürnberg hat der 41 Jahre alte Mann sich zwischen 2009 und 2016 an 23 Frauen vergangen. In sieben Fällen ging es um schwere Vergewaltigung und in zehn weiteren Fällen um schweren sexuellen Missbrauch widerstandsunfähiger Personen, wie der Vorsitzende Richter nach Angaben eines Justizsprechers am Montag in seiner Urteilsbegründung sagte.

Frauen "zu Sexpuppen degradiert"

Der 41-Jährige hatte sich als Mitarbeiter der Universität Erlangen-Nürnberg ausgegeben und den Frauen Untersuchungen für angebliche Krebsstudien vorgegaukelt. Bei Treffen machte er seine Opfer mit Beruhigungsmitteln willenlos und vergewaltigte sie oder verging sich an ihnen in anderer Weise sexuell. Die Taten des Mannes machten "sprach- und fassungslos", sagte der Richter; der 41-Jährige habe die Frauen "zu Sexpuppen degradiert". Der Angeklagte hatte die Taten zu Beginn des Prozesses zugegeben: "Ich schäme mich abgrundtief, dass ich das Vertrauen der Frauen missbraucht habe."

Der Richter sagte, der 41-Jährige habe viel Aufwand in die Vorbereitung seiner Taten gesteckt und damit eine extreme kriminelle Energie an den Tag gelegt. Viele seiner Opfer seien bis heute traumatisiert. Zu seinen Gunsten wertete die Kammer das umfassende Geständnis des Mannes.

Einige der Frauen hatte der Mann bei Praktika in Kliniken kennengelernt, andere in seiner Freizeit. Das jahrelange Treiben des 41-Jährigen flog erst auf, als zwei befreundete Frauen Zweifel an der Seriosität der angeblichen Medikamentenstudie hegten. Nachdem sie im Internet vergeblich das Uni-Institut gesucht hatten und auch die Uni-Klinik erklärt hatte, sie wisse nichts von einer solchen Studie, wandten sie sich an die Polizei.

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