Mehrere Verdachtsfälle in Bayern
Jetzt scheint der EHEC-Erreger auch in Bayern zu sein: In Bayern haben sich möglicherweise mehrere Menschen mit dem Darmkeim infiziert. In Norddeutschland gibt es bereits zwei Tote.
Erlangen/BayreuthEine genaue Zahl der Verdachtsfälle konnte die Sprecherin zunächst nicht nennen. Die Fälle würden derzeit abgeklärt, sagte sie. Die bayerischen Gesundheitsbehörden seien inzwischen umfassend informiert. „Wir beobachten die Entwicklung genau und gehen jedem Fall nach“, sagte die Sprecherin. Die wegen EHEC-Verdacht in einer Bayreuther Klink behandelte Frau hatte nach einem Aufenthalt in Norddeutschland eine Durchfallerkrankung bekommen, teilte das örtliche Gesundheitsamt am Dienstag mit.
Vorsorglich werde auch eine kleine Zahl von Personen überprüft, die mit der Frau Kontakt hatten, hieß es. In Norddeutschland gibt es mittlerweile mehr als 300 bestätigte Erkrankungen oder Verdachtsfälle mit dem Darmkeim EHEC. Betroffen ist vor allem Schleswig-Holstein. Die Ausbreitung wird dort als alarmierend eingeschätzt, weil die Erkrankungen auffällig oft einen schweren Verlauf mit Nierenversagen nehme, hieß es. Experten suchen nach dem Auslöser für die Seuche.
Währenddessen hat die Welle von schweren Darminfektionen in Norddeutschland zwei Todesopfer gefordert. Eine 83-Jährige Frau im niedersächsischen Landkreis Diepholz sei verstorben, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag in Hannover mit. Die Frau sei seit dem 15. Mai wegen eines blutigen Durchfalls stationär behandelt worden und bereits am vergangenem Samstag der Krankheit erlegen. Der EHEC-Erreger sei bei ihr nachgewiesen worden. In Bremen starb in der Nacht zu Dienstag eine junge Frau, sie hatte zuvor die typischen Symptome einer EHEC-Infektion, wie die Bremer Gesundheitsbehörde mitteilte. Der EHEC-Erreger sei allerdings labordiagnostisch noch nicht nachgewiesen.