Mehrere Dutzend Ermittlungen gegen Corona-Betrüger

Das Geschäft mit der Corona-Angst: Kriminelle versuchen verstärkt, aus der Pandemie Profit zu schlagen - mit perfiden Tricks und Corona-Versionen bewährter Betrugsmethoden.
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Eine Person tippt auf einer Computertastatur. Foto: Jochen Lübke/dpa/Archivbild
dpa Eine Person tippt auf einer Computertastatur. Foto: Jochen Lübke/dpa/Archivbild

München (dpa/lby) - Bayerische Behörden ermitteln in mehreren Dutzend Fällen gegen Corona-Betrüger. Die Zentralstelle Cybercrime Bayern verfolgt nach Angaben des Justizministerium inzwischen etwa zwei Dutzend Fälle von Erpressung mit perfiden Schreiben, in denen mit der Veröffentlichung sensibler persönlicher Daten gedroht wird und zusätzlich damit, die ganze Familie mit dem Coronavirus anzustecken.

"Kriminelle nutzen die Corona-Krise in der realen und in der digitalen Welt aus, um Geld zu ergaunern", teilte das Ministerium am Sonntag in München mit. Bundesweit laufen den Angaben zufolge Ermittlungsverfahren gegen Verdächtige, die Corona-Soforthilfe beim Staat beantragt haben, obwohl sie gar nicht unternehmerisch tätig sind. "Es drohen neben der Pflicht zur Rückzahlung der Subvention Geldstrafen und Freiheitsstrafen bis zu fünf Jahren", betont Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (CSU).

Auch im Internet hätten Cyber-Kriminelle in der Corona-Pandemie neue Betrugsmaschen entwickelt. Als weitere Beispiele nennt das Ministerium "Corona-Fake-Shops", die gefälschte Medikamente, nicht-existente Impfstoffe, Schutzmasken oder Hygieneartikel anbieten, die anderswo vergriffen sind. Die bestellte Ware wird dann entweder gar nicht oder in schlechter Qualität geliefert. Außerdem versuchen Betrüger nach Ministeriumsangaben, über gefälschte Internetseiten, auf denen Desinfektionsmittel oder Schutzmasken besonders günstig angeboten werden, Kreditkarten- oder Kontoinformationen abzugreifen ("Phishing") oder den Rechner zum Zweck der Erpressung mit einem Computervirus zu infizieren.

Auch bei der weit verbreiteten Betrugsmasche des "falschen Polizisten" oder beim Enkeltrickbetrug gibt es nach Ministeriumsangaben inzwischen Corona-Varianten. Kriminelle geben sich beispielsweise als Mitarbeiter des Gesundheitsamtes aus und behaupten, Corona-Tests durchführen zu wollen, um sich Zugang zu Wohnungen zu verschaffen. In anderen Fällen spiegeln Täter vor, dass ein Angehöriger mit dem Corona-Virus infiziert sei und dringend Geld für seine Behandlung benötigt.

"Wer die Sorgen der Bevölkerung in der Corona-Krise ausnutzt, um Straftaten zu begehen, wird nachdrücklich verfolgt", betonte Minister Eisenreich. Er riet dazu, in der Krise besonders wachsam zu sein. Fremde Menschen sollten keinen Zugang zur Wohnung bekommen, Angebote im Internet kritisch hinterfragt werden.

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