Mehr Service auf unseren Ämtern

Wartezeiten zu lang, Öffnungszeiten zu kurz: Die Stadtrats-CSU plant jetzt eine Initiative
NÜRNBERG Sind Nürnbergs Beamte zu unflexibel? Anscheinend! Denn die CSU plant jetzt eine Service-Offensive für Ämter und Behörden.
„Zahlreiche Bürger beschwerten sich in letzter Zeit bei uns. Die Wartezeiten auf Ämtern seien zu lang, die Öffnungszeiten zu kurz – und die Wege durch die Behörden umständlich“, so Michael Reindl, CSU-Sprecher für Personal und Organisation. Seine Fraktion fordert von den Verantwortlichen eine „Service-Offensive 2010“. Zentrale Frage des Antrags: Wie wird aus der Service-Wüste Nürnberg eine Service-Oase für die Bürger?
Personalrat Hans Mimler kann die Kritik teilweise sogar verstehen: „Wartezeiten liegen vor allem am Personalmangel.“ So weit, so ehrlich. Aber: „So schlecht sind wir, was die Bürgerfreundlichkeit angeht, auch nicht.“
Immerhin: Erste Bemühungen gibt’s schon. So hat das Einwohnermeldeamt letzten Herbst einen Expressschalter eingerichtet, an dem einfache Anfragen in zwei Minuten erledigt werden. Für Reindl ist das nicht genug. Er fordert außerdem verlängerte Öffnungszeiten – und will die Ämter schon um 8Uhr aufsperren, eine halbe Stunde früher als derzeit. Und wenigstens einmal in der Woche soll es einen Dienstleistungstag mit Öffnungszeiten bis 18 Uhr geben.
Personalreferent Wolfgang Köhler ist das eine Überlegung wert: „Das müsste nicht einmal mehr kosten, wenn die Arbeitszeiten neu organisiert würden.“
Zudem denkt die Verwaltung über eine zentrale Service-Stelle in der Innenstadt und vereinfachte Formulare nach. CSU-Mann Reindl dazu: „Nachdenken ist schön. Wir wollen aber auch Ergebnisse sehen.“ M. Pfefferer