Mehr Maffay war nie
NÜRNBERG - Tätowierter Unterhalter der alten Schule: Peter Maffay begeistert seine Fans in der ausverkauften Arena über 2,5 Stunden
Peter Maffay ist ein deutsches Phänomen. Er hat sich in 40 Jahren Karriere in allen Genres ausgetobt. Maffay war vom Bravo-Cover-Boy über den eher peinlichen Schlagerstar bis hin zum – nun ja, nicht unbedingt coolen – aber zumindest authentischen und, viel wichtiger: gundsympathischen Rocker fast alles, was mit Musikgenres zu tun hat. Der gebürtige Siebenbürgener ist also nicht nur auf seiner aktuellen „Tattoos“ Tour, die ihn in die ausverkaufte Arena führte, der große Einer, der Versöhner. Und wirklich alle freuten sich auf ihren Star, der mit dem Akustik-Stück „Freedom“ eine zweieinhalbstündige (!) Show beginnt, innerhalb derer er die rund 8000 Menschen konsequent als „Freunde!“ anspricht.
Und Freunde hat der 61-Jährige mit den trainierten Oberarmen ganz offensichtlich viele. Nicht nur, dass sein neu eingespieltes Best-Of–Album Platz eins der Charts erreichte (es ist seine insgesamt 14. Spitzenposition), seine Tournee ihn durch 26 Städte führt und er da vor mehr als 250000 Menschen spielt – er kommt dank hoher Nachfrage bereits im Sommer erneut auf Tour nach Nürnberg (22. Juni, Arena Nürnberg). Kein Wunder. Maffay bietet vieles. Zunächst: Hits. Von den unvermeidlichen „Sieben Brücken“ über „Sonne in der Nacht“ bis hin zu „Ewig“ – Maffay hat sich tief ins kollektive, deutsch singende Gedächtnis eingeprägt. Dann ist der Mann ein Star alter Schule. Vor jedem Song erklärt er ausführlich, was nun passiert, lobt das Publikum und unterhält wunderbar warmherzig.
Und nicht zuletzt hat Peter Maffay eine Show, die ihresgleichen sucht. Über die komplette Bühnenbreite geht die riesige LED-Wand, vor der seine sechsköpfige Begleitband grandios aufspielt. Und da ist das 30-köpfige „Philharmonic Volkswagen Orchestra“, mit dem er auf Tour ist. Der Sound ist trotz der 37 Musiker unfassbar klar (auch wenn das Orchester oft im Gitarrengewitter untergeht) und gleichzeitig opulent. Mehr Breitwand war nie. Aber Maffay kann auch ohne Mega-Technik. Dann sitzt er auf einer kleinen Nebenbühne, unterstützt von einzelnen Musikern und klampft auf seiner Akustikgitarre seine neuesten Songs. Und auch das ist: phänomenal! mm
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