Mehr Firmenpleiten - Bayern vergleichsweise ungeschoren
Die konjunkturelle Dauerkrise treibt die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland auf den höchsten Stand seit 2014. Nach Hochrechnung der Wirtschaftsauskunftei Creditreform werden bis Jahresende deutschlandweit 23.900 Unternehmen Insolvenz angemeldet haben. Das wären über acht Prozent mehr als im Vorjahr. Bayern schneidet im Vergleich der 16 Bundesländer jedoch nach wie vor vergleichsweise gut ab.
Niedrige Insolvenzquote im Freistaat
Denn im Freistaat ist die Quote der Firmenpleiten nach wie vor niedriger als in den meisten anderen Bundesländern: In Bayern melden in diesem Jahr nach Creditreform-Berechnung 55 von 10.000 Unternehmen Zahlungsunfähigkeit an, das ist gemeinsam mit Brandenburg Platz zwei im Ländervergleich. Nur in Thüringen ist die Insolvenzquote mit 48 von 10.000 Unternehmen noch niedriger. Negativ-Spitzenreiter ist Berlin mit 130 Pleiten pro 10.000 Firmen.
Hohe Schulden und hohe Kosten bringen Firmen in Zahlungsschwierigkeiten
"Viele Betriebe sind hoch verschuldet, kommen schwer an neue Kredite
und kämpfen mit strukturellen Belastungen wie Energiepreisen
oder Regulierung", erläutert der Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung, Patrik-Ludwig Hantzsch, die Entwicklung. "Das setzt vor allem den Mittelstand unter massiven Druck und bricht auch vielen Betrieben das Genick."
Keine Trendwende 2026
Die Unternehmensinsolvenzen gehen im laufenden Jahr jedoch nicht mehr so rasant nach oben wie in den Jahren zuvor. Nach dem Auslaufen der staatlichen Corona-Hilfen, die vielen Betrieben das Überleben gesichert hatten, waren die Zahlen 2023 und 2024 sprunghaft um jeweils fast ein Viertel angestiegen. Viele Ökonomen rechnen damit, dass die staatlichen Milliardeninvestitionen in Infrastruktur wie Straßen und Schienen sowie in Verteidigung 2026 das Wirtschaftswachstum ankurbeln werden. Dennoch rechnet Creditreform mit einem weiteren Anstieg der Insolvenzen.
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