Max hält Fahne hoch
PEKING - Hockey-Männer mit dem Nürnberger Müller im olympischen Halbfinale. "Jetzt sind wir richtig drin im Turnier." DHB-Girls heiß auf die Chinesinnen: "Sind selbstbewusst und mutig."
Auf das deutsche Hockey ist bei Olympia wieder Verlass. „Wenigstens wir wollten die deutsche Fahne hochhalten. Irgendeiner musste die Serie doch durchbrechen“, meinte Abwehrspieler Maximilian Müller nach dem Halbfinal-Einzug der weiterhin ungeschlagenen deutschen Männer durch einen 3:1 (2:0)-Sieg im entscheidenden Gruppenspiel über Neuseeland.
Die Weltmeister von Trainer Markus Weise treffen am Donnerstag (12 Uhr MESZ) in der Runde der besten Vier auf den Olympia-Zweiten Niederlande. Bereits heute wollen die Frauen den nächsten Schritt auf dem Weg zum erneuten Gold machen. Gegner in der Vorschlussrunde ist wie vor vier Jahren China (12 Uhr). „Das wird cool und richtig laut“, prophezeite Stürmerin Maike Stöckel, die beim mitreißenden und nervenzerrenden Zittersieg im Siebenmeter-Schießen damals noch nicht mit dabei war.
Basketball-Star Nowitzki als Glücksbringer
Mittendrin auf den Zuschauerrängen war gestern beim starken Auftritt der Männer einmal mehr „Glücksbringer“ Dirk Nowitzki, diesmal mit Christian Schwarzer im Schlepptau. Begeistertet beklatschten der Basketball- und der Handball-Nationalspieler die Tore der Weise-Schützlinge. Die Männer hielten dem Druck stand, anders als die anderen deutschen Mannschaften in den Ballsportarten, die mit Ausnahme der Fußball-Frauen vorzeitig ausschieden.
„Wir sind zwar nicht die besten Hockeyspieler, aber vielleicht das beste Team“, befand Tibor Weißenborn. Kapitän Timo Weß (5.) und Matthias Witthaus (9.) hatten mit frühen Treffern den Weg geebnet. Als der Sieg über Neuseeland nach dem Gegentreffer von Hayden Shaw (46.) doch noch einmal kurz in Gefahr geriet, sorgte Florian Keller (55.) für die erlösende Entscheidung. Weise: „Keiner konnte uns bisher schlagen – und das ist schon was.“ Gegen Spanien habe sich die Mannschaft beim 1:0 rein gekämpft, „gegen Neuseeland haben wir uns rein gespielt. Jetzt sind wir richtig drin im Turnier“, frohlockte Max Müller.
Teammanager Heimpel gegen Holland gesperrt
Das Halbfinale gegen Holland müssen Müller & Co. freilich ohne Teammanager Jochen Heimpel auf der Bank bestreiten. Wegen eines Verstoßes gegen die Kleiderordnung auf dem Platz wurde Heimpel gesperrt, muss die Partie von der Tribüne aus verfolgen. Die Spieler Oliver Korn und Tobias Hauke hatten unter ihren roten Sporthosen Funktionshosen in der falschen Farbe getragen.
Auch die Frauen sind nach vier Siegen in fünf Spielen im Turnier angekommen. Die 0:4-Pleite gegen Argentinien gilt als Betriebsunfall. Entsprechend selbstbewusst präsentiert sich das Team vor dem Halbfinal-Duell. „Wir werden den Chinesinnen gerade vor deren Publikum nichts schenken. Das zeichnet unsere Mannschaft aus: Dass sie selbstbewusst, konstant und mutig spielt“, sagte Spielführerin Monika Rodewald.
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