Massenunfall bei Augsburg: „Es war das totale Chaos“

Unfallserie auf der A 8 bei Augsburg: Rund 200 Autos rauschen ineinander, 80 Menschen werden verletzt – „Es waren viele Schutzengel unterwegs“.
von  Abendzeitung
Die Unfallstelle auf der A 8 bei Augsburg:
Die Unfallstelle auf der A 8 bei Augsburg: © dpa

MÜNCHEN - Unfallserie auf der A 8 bei Augsburg: Rund 200 Autos rauschen ineinander, 80 Menschen werden verletzt – „Es waren viele Schutzengel unterwegs“.

Dichter Nebel liegt Freitagfrüh über der A 8 Stuttgart-München. Durch die graue Wand lässt sich kaum mehr als 20 Meter blicken. Wegen der schlechten Sicht kommt es um 7 Uhr am Morgen zum ersten Unfall nahe der Ausfahrt Dasing bei Augsburg. Die Folge: eine Massenkarambolage mit 200 beteiligten Autos und 80 Verletzten.

„Es war das totale Chaos“, sagt ein Augenzeuge. Kreuz und quer liegen die Wracks auf dem Asphalt, ein Trümmerfeld aus Blech. 21 Lastwagen und 37 Autos krachten ineinander. Rund 170 Fahrzeuge steckten zwischen den demolierten Unfallautos fest.

„Wir hatten sehr schlechte Sichtverhältnisse, Glatteis war nicht die Hauptursache für die Unfälle“, sagte ein Polizist. Die Rettungskräfte müssen 179 Menschen versorgen, 60 kommen mit leichten Verletzungen davon, 19 müssen ins Krankenhaus, unter ihnen ein Schwerverletzter. Doch zu Tode kam niemand.

„Die waren nicht so schnell unterwegs wegen der schlechten Sicht, aber noch schnell genug, um ineinander zu fahren“, sagte ein Polizeisprecher. Ein Mann seufzt erleichtert: „Es waren viele Schutzengel unterwegs.“

Unter den verunglückten Lastern sind auch drei Gefahrguttransporter. Ein Sattelzug war mit Benzin, ein anderer mit Gas beladen. Wäre die explosive Ladung beschädigt worden, hätte das wohl zu einer Katastrophe geführt.

Bis zum Nachmittag dauerten die Arbeiten der Rettungskräfte, auf den Umleitungsstrecken kam es im Wochenendverkehr zu kilometerlangen Staus. Und auch auf der Gegenrichtung kam es zu mehreren Unfällen – Schuld waren Gaffer.

Über die Gegenfahrbahn mussten die Wracks abgeschleppt werden. Die Polizei bildete Teams, um den Unfallhergang aufzuklären. Verpflegungszelte wurden aufgebaut, Heizstrahler und heiße Getränke wärmten die vielen Unfallbeteiligten.

rke

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