Marek Mintals Wut-Dreier
Das Tor-Phantom ist zurück beim Club. Für die Fans ist der Slowake ohnehin „unantastbar“. Doch er ist selbstkritisch und denkt weiterhin nur an die Mannschaft: „Wichtig waren die drei Punkte“
NÜRNBERG Das Phantom ist zurück! Marek Mintal gelang beim 4:0-Sieg des Club gegen RW Ahlen am Freitag ein Dreierpack. Der Grund? Marek war ziemlich sauer – es war ein Wut-Dreier. Und ein Befreiungsschlag für den FCN und natürlich für Mintal selbst.
"Mintal ist unantastbar“
Denn der 31-Jährige hat turbulente Tage hinter sich und sich jetzt mit seinen Saisontoren sieben, acht und neun einiges von der Seele geschossen. Seinen Triumph genoss er allerdings nicht daheim in Röthenbach an der Pegnitz, sondern fuhr aus persönlichen Gründen in seine Heimatstadt Zilina. Trainer Michael Oenning gab Marek dafür am Samstag frei.
Laut gefeiert wurde Marek dagegen bereits nach dem Abpfiff. Die Fans jubelten ihm zu wie in besten Tagen – und dokumentierten per Plakat den Stellenwert des Slowaken in Nürnberg: „Mintal ist unantastbar.“ Vergessen war damit Mintals folgenschwerer Fehlpass am vergangenen Montag, der in der Nachspielzeit zum 2:2 in Duisburg geführt hatte. Vergessen auch Mareks Wut, die in einem hitzigen Wortgefecht mit einem lokalen Reporter mündete. Mintal: „Wenn ich kritisiert werde und mache dann jede Woche zwei, drei Tore, ist das doch super!“
Nicht ganz abgehakt indes ist die Wut über seine versiebte Großchance gegen Ahlen nach 38 Minuten. „Christian Eigler hat die Möglichkeit prima vorbereitet. Das Tor muss ich einfach machen!“
Bader: Hannover, nein danke!
Danach schlug er aber zu, als Daniel Gygax ihm fein servierte. Endlich das ersehnte Glücksgefühl beim 2:0 (39.). Auch Isaac Boakye, Schütze des 1:0 (28.) nach herrlichem Eigler-Pass, genoss seinen achten Saisontreffer und erklärte den Umschwung sogar auf Deutsch statt wie üblich auf Englisch. „Der Team-Geist hat gepasst, Spiel und Ergebnis waren gut für die Gemeinschaft.“ Und so wichtig nach dem ärgerlichen Nackenschlag in Duisburg.
„Wird der Betriebsunfall zum Dauerfall“? hatten die Fans via Transparent ihre Zweifel am Aufstieg artikuliert. Mintal antwortete: „Die drei Tore sind egal, wichtig waren die drei Punkte. Es sind noch 30 zu vergeben. Im Fußball ist wie im Leben alles möglich.“ Was laut Marek auch für die Auswärtsaufgabe bei Spitzenreiter Freiburg am kommenden Montag gilt: „Von dort wollen wir drei Punkte mitbringen.“
Ganz im Sinne von Manager Martin Bader, der angebliche Kontakte zu Hannover 96 dementierte („Ich beschäftigte mich nicht damit, ich habe in Nürnberg Vertrag bis 2010“) und stattdessen fordert: „Wir müssen weiter unsere Heimspiele positiv gestalten. Vielleicht kommt ja auswärts mal ein Dreier daher.“ Drei Punkte, vielleicht dank Mareks nächstem Dreierpack? M. Hertlein
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