Mannichl wieder im Dienst – doch er will kein Held sein
PASSAU - Dreieinhalb Wochen nach der Messerattacke ist der Passauer Polizeichef Alois Mannichl wieder im Dienst. Er nahm seine Arbeit als Direktionsleiter wieder auf. „Die Verletzungen sind weitestgehend abgeheilt“, sagte Mannichl - und dass er kein Held sein will.
Er fühle sich körperlich und psychisch gut erholt, nehme aber gelegentlich noch Schmerzmittel. „Die ersten Stunden im Dienst lassen erkennen, dass es mir gut tut, wieder bei meinen Kolleginnen und Kollegen zu sein“, betonte der Polizeidirektor.
Trotz des Schreckens über den Anschlag habe er nie daran gedacht, seinen Beruf aufzugeben. Dass er in den vergangenen Wochen als mutiger Kämpfer gegen Neonazis gelobt wurde, ist Mannichl nicht recht. „Der Status als Held im Kampf gegen Rechtsextremismus ist nicht angebracht“, sagte er und fügte hinzu: „Ich tue nur das, was alle meine Kollegen tagtäglich machen.“
Vom Täter fehlt weiter jede Spur. Mannichl mahnte zur Geduld. Verbrechen dieser Art ließen sich oft erst nach wochen- oder monatelanger Arbeit aufklären.
Mannichl war am 13. Dezember an der Tür seines Wohnhauses in Fürstenzell niedergestochen und schwer verletzt worden. Wegen eines vermuteten Racheaktes von Rechtsextremisten hatte der Fall bundesweit für erheblichen Wirbel gesorgt und die Debatte über ein NPD-Verbot angeheizt. Unter Mannichls Leitung war die Polizei im Landkreis Passau in der Vergangenheit immer wieder gegen Neonazis vorgegangen.
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