Mann legt seiner Freundin Stromfalle
HOLZKIRCHEN - Die Falle war tückisch, und lebensbedrohlich: Ein 23-Jähriger verbindet eine Türklinke in der Wohnung seiner Freundin mit dem Stromnetz. Nur ein Zufall bewahrt die Freundin vor dem lebensbedrohlichen elektrischen Schlag.
Was bloß treibt einen Menschen zu einer solch hinterlistigen Tat? Als seine Freundin in einer Nacht Anfang Februar außer Haus war, heckte ein 23-Jähriger den perfiden Plan aus. Das Ziel: Die ein Jahr ältere Freundin terrorisieren. Mit einem für Notfälle versteckten Zweitschlüssel verschaffte er sich Zutritt in deren Wohnung in Holzkirchen.
Dort steckte er zunächst zahlreiche Wertgegenstände in seine Taschen. Als nächstes verwüstete er die Wohnräume. Mit einem Farbspray besprühte er fast die gesamten Wände, sowie Möbel- und Kleidungsstücke. Doch der tragische Höhepunkt stand noch aus: Bevor der Täter die Wohnung wieder verließ, tüftelte er eine Stromfalle für die Rückkehr der Freundin aus. Beim Griff an die Türklinke sollte sie seine "Macht" zu spüren bekommen, wie die Polizei jetzt ermittelte.
Die Türklinke hing am Stromnetz
Der Täter griff sich ein Stromkabel und löste an einem Ende die Isolierung ab. Dieses befestigte er an der Türklinke einer Innentür und steckte das andere Ende in eine Steckdose. Als die 24-Jährige nach Hause kam, drückte sie die angelehnte Tür auf – die Klinke berührte sie dabei nicht. Dies rettete ihr nach den Polizeiangaben möglicherweise das Leben.
Beim Berühren der Türklinke hätte sie höchstwahrscheinlich einen starken Stromschlag bekommen, so die Kripo zu dem Vorfall, der sich bereits vor fünf Wochen ereignete. Bei einer Durchsuchung der Miesbacher Wohnung des 23-Jährigen wurden am Donnerstag alle gestohlenen Sachen aus der Wohnung der Freundin sichergestellt. Der mutmaßliche Täter gestand den Einbruch. Mit der Stromfalle habe er seiner Freundin „Macht über sie beweisen“ wollen, sagte er bei der Vernehmung. Nun soll über einen Haftbefehl wegen versuchten Totschlags entschieden werden.
va
- Themen:
- Polizei