Mandy-Mord: Der Täter gesteht

Geständnis am ersten Prozess-Tag: Der "Hammer-Killer" von Nürnberg-Gostenhof, Simon G., gibt die Bluttat zu. Er habe seine Ex Mandy mit mehreren Hammerschlägen getötet. Grund: Sie habe ihn nur ausgenutzt.
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Wurde brutal ermordet: die 28-jährige Mandy H.
Privat Wurde brutal ermordet: die 28-jährige Mandy H.

NÜRNBERG - Geständnis am ersten Prozess-Tag: Der "Hammer-Killer" von Nürnberg-Gostenhof, Simon G., gibt die Bluttat zu. Er habe seine Ex Mandy mit mehreren Hammerschlägen getötet. Grund: Sie habe ihn nur ausgenutzt.

Zum Auftakt des Mordprozesses gegen einen Berufssoldaten vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth hat der Mann am Dienstag erneut gestanden, seine Ex-Freundin mit mehreren Hammerschlägen getötet zu haben. Allerdings habe er sich keineswegs um den Unterhalt für das gemeinsame Kind der beiden drücken wollen, wie die Staatsanwaltschaft ihm vorgeworfen hatte. Stattdessen habe er während eines Streits spontan zugeschlagen, weil er sich von der 28- Jährigen ausgenutzt gefühlt habe, sagte der 36-Jährige vor Gericht.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war der Mann, der damals in Hürth bei Köln wohnte, im vergangenen Jahr an Ostern nach Nürnberg gefahren. Dort besuchte er seine Ex-Freundin Mandy H. und das gemeinsame, heute vier Jahre alte Kind. Die Frau hatte noch ein zweites Kind von einem anderen Mann. Im Streit um den Unterhalt für sein Kind kam es dann laut Anklage zu den Hammerschlägen. Der Soldat soll sich zwar nicht grundsätzlich geweigert haben, für sein Kind zu zahlen. Allerdings sei ihm der Unterhalt zu viel geworden. Er hatte weniger Geld überwiesen, und war dafür vom Jugendamt zur Rechenschaft gezogen worden.

"Meine Ex-Freundin war egoistisch"

Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft war der 36-Jährige wütend auf die Frau, weil er die Höhe des Unterhaltes als unangemessen empfand. Die Staatsanwaltschaft erkennt darin ein Mordmotiv mit „niederen Beweggründen“. Der Mord sei zudem heimtückisch gewesen, hieß es am Dienstag.

Vor Gericht erklärte der 36-Jährige, Mandy H. sei egoistisch gewesen und habe ihm gedroht, sich einen anderen Mann zu suchen. Dabei hatten die beiden seiner Aussage zufolge einige Zukunftspläne: Sie wollten zusammen in eine gemeinsame Wohnung ziehen. Die 28-Jährige habe sich auch noch ein zweites Kind mit ihm gewünscht – allerdings unter anderem, um mehr Kindergeld zu bekommen, erklärte der Mann.

Er habe sie gebeten, einen Nebenjob anzunehmen, um die finanzielle Lage aufzubessern. Sie habe sich aber geweigert. Als sie ihm drohte, sie werde einen anderen Mann finden, habe er aus Wut zum Hammer gegriffen und sie getötet, gab der Soldat zu. Der Prozess wird an diesem Donnerstag fortgesetzt, mit einem Urteil wird am kommenden Dienstag (28. April) gerechnet.

Hintergründe, Fotos und weitere Informationen zum Mandy-Prozess finden Sie in der Abendzeitung vom 22. April.

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