„Manager-Job hat Priorität“

Lorenz Funk über seine Rolle als Doppelminister bei den Ice Tigers, ob er mit sich selbst verhandelt und die Leidenszeiten von Neuzugang Jan Platil
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Eine ruhige Kugel schieben – dafür hat Nürnbergs Eishockey-Doppelminister Lorenz Funk jetzt keine Zeit mehr.
bayernpress Eine ruhige Kugel schieben – dafür hat Nürnbergs Eishockey-Doppelminister Lorenz Funk jetzt keine Zeit mehr.

Lorenz Funk über seine Rolle als Doppelminister bei den Ice Tigers, ob er mit sich selbst verhandelt und die Leidenszeiten von Neuzugang Jan Platil

AZ: Glückwunsch, Herr Funk zum neuen Doppel-Job.

LORENZ FUNK: Ob man mir dazu gratulieren kann, wird sich wohl erst in der Zukunft herausstellen.

"Wenn ich alles unter einen Hut bringe, dann war’s richtig"

Klingt nicht unbedingt euphorisch. Kam ihre Ernennung zum Geschäftsführer der Thomas Sabo Ice Tigers denn überraschend für Sie?

Das Thema ist in der Vergangenheit schon öfter diskutiert worden. Und jetzt sind alle Beteiligten scheinbar zur Einsicht bekommen, dass das die beste Lösung ist.

Auch für Sie persönlich?

Für mich ist die Frage: Sollte sich herausstellen, dass Arbeitsaufwand und Belastung so hoch werden, dass ich meinen eigentlich Job als Manager vernachlässigen muss, dann war es die falsche Entscheidung. Wenn ich alles unter einen Hut bringe, dann war’s richtig. Fest steht: Der Manager-Job hat absolute Priorität. Dafür muss ich Zeit und den Kopf frei haben. Andererseits ist das natürlich auch eine große Herausforderung für mich.

Was strömt denn da jetzt noch zusätzlich auf Sie ein?

Das sind so viele Kleinigkeiten, das kann sich ein Außenstehender überhaupt nicht vorstellen. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.

Um welchen „Kleinigkeiten“ handelt es sich denn da genau, klären Sie mich doch mal auf, bitte.

Nur einige Beispiele: Finanzamts-Angelegenheiten, Arena-Mietvertrag, Sicherheits-Personal und natürlich das Tagesgeschäft – und so weiter.

Werden Sie dafür jetzt wenigstens auch entsprechend entlohnt?

Ist doch klar, dass es jetzt nicht noch ein Geschäftsführer-Gehalt obendrauf gibt, aber ein bisschen mehr ist’s schon.

"Wenn er fit ist, dann ist er ein Top-Verteidiger"

Wie muss man sich das denn jetzt eigentlich vorstellen, wenn der Manager Funk, der dringend einen neuen Spieler verpflichten will, beim Geschäftsführer Funk diesbezüglich vorstellig wird, um sich das Okay abzuholen? Sind da Gewissenskonflikte nicht vorprogrammiert?

Nein. Es war ja in der Vergangenheit auch schon so, dass ich als Manager ein von den Gesellschaftern und vom Beirat festgelegtes Budget für die Mannschaft zur Verfügung hatte. Und jetzt bin ich halt für den Gesamtetat verantwortlich. Möglicherweise ist das ja die vernünftigste Lösung.

Zuletzt haben sie den ehemaligen tschechischen Nationalspieler Jan Platil als Ersatz für den nach Regensburg abgewanderten Verteidiger Martin Ancicka verpflichtet. Der kämpft aber noch heftig mit konditionellen Defiziten.

Dass er da noch Nachholbedarf hat, ist klar. Aber wenn er fit ist, dann ist er ein Top-Verteidiger, das ist auch klar. Abgesehen davon, dass der Markt momentan nicht viel hergibt, hole ich doch lieber einen Spieler, der irgendwann mal ein Guter ist, als einen, der’s nicht drauf hat.

Wie gestaltet sich denn die konditionelle Aufholjagd?

Platil macht von Spiel zu Spiel Fortschritte. Ich glaube, dass er in drei bis vier Wochen soweit ist. Er hat nach seiner Schulter-Operation halt wenig gemacht. Aber er ist schon drei Mal nach schweren Verletzungen wieder zurückgekommen. Nach der WM 2007 ist er auch an der Schulter operiert worden, hat sich dabei in einem Prager Krankenhaus aber eine Infektion zugezogen und ist ein halbes Jahr an der Maschine gehangen. Und auch nach einem komplizierten Handbruch hat er wieder den Anschluss gefunden. Platil hat einen Vier-Wochen-Vertrag auf Probe mit einer Option des Vereins auf Verlängerung. Und wenn er Fortschritte macht, werden wir die auch ziehen.

Heute müssen die Tigers in Iserlohn um 19.30 Uhr ran, am Sonntag, 14.30 Uhr gastiert Straubing in der Arena Nürnberger Versicherung. Ist personell alles an Bord?

Leider nicht. Clarke Wilm hat einen Schuss abbekommen, der Fuß ist dick geschwollen. Er wird zumindest in Iserlohn fehlen. Und hinter Sean Blanchard steht ein dickes Fragezeichen, der kann jeden Moment Vater werden. Aber dafür kehrt Fredrik Eriksson nach überstandener Bauchmuskel-Zerrung eventuell wieder zurück. Interview: Gerhard Schmid

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