Mainkofen: Feuertod im Klinikum
Brandalarm im Bezirksklinikum Mainkofen in Deggendorf. In dem Zimmer eines Patienten bricht am Mittwoch ein Feuer aus. Für den 53-Jährigen kommt jede Hilfe zu spät. Zwei Stationen mit etwa 50 Patienten und einigen Angestellte werden evakuiert. Die Ursache ist noch unklar.
Deggendorf – Um 6.40 Uhr zieht dicker schwarzer Qualm durch die Flure der Psychiatrie. 50 Patienten und mehrere Angestellte retten sich in ein Nebengebäude des Bezirksklinikums Mainkofen in Deggendorf. Zurück bleibt nur ein 53-Jähriger in seinem Zimmer. Er verbrennt in den Flammen.
Jetzt fragen sich Feuerwehr, Polizei und Klinikpersonal: Ist er ein unschuldiges Opfer – oder hat er das Feuer selbst gelegt? Die Ursache für den Großbrand am Mittwoch ist jedenfalls noch nicht geklärt, sagt ein Polizeisprecher.
Klar ist: „Der Patient wurde vor wenigen Tagen in einem starken Erregungszustand eingeliefert“, sagt der ärztliche Direktor des Klinikums, Wolfgang Schreiber. In den Stunden vor dem Brand habe er mehrfach vom Pflegepersonal behandelt werden müssen.
Das Zimmer in der allgemeinen psychiatrischen Station, in dem der Brand ausbrach, ist laut Schreiber sehr einfach eingerichtet und hat weder eine Küche noch technische Geräte. „Wir stehen noch vor einem Rätsel, wie es zu dem Feuer kommen konnte“, sagt Schreiber. Der Patient galt auch nicht als akut suizidgefährdet. Als Ursache kommt auch ein technischer Defekt in Frage – ein Experte soll das in den nächsten Tagen prüfen.
Die Feuerwehr hatte den Zimmerbrand schnell unter Kontrolle und konnte ein Übergreifen der Flammen auf die benachbarten Räume verhindern. Der Sachschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen trotzdem auf rund 100 000 Euro. Nun müssen die Patienten aus der Psychiatrie-Station des Klinikums aller Voraussicht nach umziehen. Im Bezirksklinikum betreuen mehr als 1400 Mitarbeiter rund 850 Patienten.
Unter einem Dach sind hier Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Forensische Psychiatrie, Neurologie und eine Neurologische Frührehabilitation vereint.