Maibaumaufstell-Sabotage: Schwerer Unfall auf Maibaumtour

In vielen Gemeinden stehen sie nun wieder: bunt geschmückte Maibäume. Bis es so weit war, mussten die Männer kräftig anpacken. Auf einer Maibaumtour wurden 21 Feiernde verletzt.
dpa |
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Jungen und Mädchen vom Gebirgstrachten-Erhaltungsverein "D'Leonhardstoana" tanzen in Tracht beim Maibaumfest. Foto: Lino Mirgeler
dpa Jungen und Mädchen vom Gebirgstrachten-Erhaltungsverein "D'Leonhardstoana" tanzen in Tracht beim Maibaumfest. Foto: Lino Mirgeler

Kreuth (dpa/lby) - Rund um das traditionelle Maibaum-Aufstellen hat es in Bayern zwei Unfälle mit insgesamt mehr als 20 Verletzten gegeben. Mit 21 Verletzten ging eine Maibaumtour in Oberbayern zu Ende: Ein Traktor mit zwei Anhängern voller feiernder Menschen kippte in der Gemeinde Egmating um. Zwei Menschen erlitten ersten Erkenntnissen zufolge schwere Kopfverletzungen, 19 wurden leicht verletzt, wie das Polizeipräsidium Oberbayern Nord mitteilte. In Unterfranken ist ein 25-Jähriger von einem umfallenden Maibaum getroffen und verletzt worden. Er brach sich ein Bein und wurde in ein Krankenhaus gebracht, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte.

Zudem gab es einige Fälle von Sabotage: In Unterfranken sägten fünf junge Männer einen Maibaum an - kehrten nach ihrer Flucht aber reumütig zum Tatort zurück. Sie hätten befürchtet, dass der Maibaum unkontrolliert umfallen und etwas anderes beschädigen könnte, teilte die Polizei mit. Die Feuerwehr fällte den Baum in Oberaurach (Landkreis Haßberge).

Auch in Schwaben musste die Polizei zu einem angesägten Maibaum ausrücken. Nichtsahnend, dass der Platz auf dem Firmengelände in Illertissen (Landkreis Neu-Ulm) videoüberwacht ist, sägten fünf junge Männer den Baum am Mittwochmorgen an. Wie die Beamten mitteilten, beobachteten die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes die Tat live über die Überwachungskameras, eilten zum Maibaum und stellten die jungen Männer. Die Feuerwehr fällte den rund zehn Meter hohen Baum.

In oberfränkischen Rattelsdorf (Landkreis Bamberg) sägten Jugendliche am frühen Mittwochmorgen einem Maibaum komplett um. Er sei unkontrolliert umgestürzt, teilte die Polizei mit. Die Polizei ermittelt in allen drei Fällen wegen Sachbeschädigung.

Burschen in vielen bayerischen Gemeinden haben am 1. Mai beim traditionellen Maibaum-Aufstellen ihre Muskelkraft gebraucht. Die girlandengeschmückten Stämme liegen nach alter Tradition auf gekreuzten Stangen, den sogenannten Schwaiberln, Schwalben oder Scherstangen. In vielen kleinen Schritten bringen die Männer den Baum von der horizontalen in die vertikale Lage, wo er fest verankert wird. In Kreuth am Tegernsee etwa stand der Maibaum - mit Verspätung - gegen Mittwochmittag. Gefeiert wurde dazu mit viel Bier, Kaffee und Weißwürsten.

Traditionell versuchen Burschen in Bayern die Maibäume der Nachbarorte zu stehlen - allerdings noch bevor diese zum 1. Mai aufgestellt werden. Deshalb waren die Stämme von Vereinsmitgliedern wochenlang bewacht worden. Gelegentlich würden auch Bäume in benachbarten Orten umgesägt, hieß es von der Polizei. Auch wenn das eine Tradition sei, seien das Umsägen und das Klauen Straftaten.

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