Luisenburg-Festspiele kooperieren mit Festspielhaus Füssen

Die Luisenburg-Festspiele kooperieren in dieser Saison erstmals mit dem Festspielhaus Füssen. "Das ist ein Zukunftsmodell bei neuen und aufwendigen Werken", sagte Luisenburg-Intendantin Birgit Simmler. Und betonte zugleich: "Wir sehen das nicht als Sparmaßnahme, sondern als Chance für ein neues Netzwerk." Das Projekt sei "mehrere hunderttausend Euro schwer".
Konkret geht es in diesem Jahr um das Musical "Seele für Seele". Buch und Liedtexte lieferte Simmler, vom Komponisten Frank Nimsgern kamen Musik und Arrangement. Zunächst wurde das Stück in Füssen gezeigt - auf einer Drehbühne mit viel technischer Ausstattung. Dann folgte die Premiere in Wunsiedel auf der imposanten Felsenbühne der Luisenburg. Der Übergang funktioniere gut, versicherte Simmler.
Energie statt Streaming
Die Spielzeit laufe erfreulich, auch wenn sich der Trend seit Corona festgesetzt habe, dass die Tickets spontaner gekauft werden und nicht mehr mit langem Vorlauf.
Aber warum sollte man sich ein Ticket fürs Freilichttheater kaufen, wenn Streamingangebote viel günstiger und bequemer sind? Wenn man entspannt am Sofa auf den Screen schauen kann - anstatt bei welchem Wetter auch immer auf der Luisenburg zu sitzen? "Weil wir ein Live-Erlebnis sind. Weil wir eine tolle Bühne haben. Und weil wir einen Cast haben, dessen Energie ins Publikum überspringt", sagte Simmler.
Die Interaktion zwischen Darstellenden und Publikum könne kein Fernseher und kein Tablet bieten. Auch der Sound sei einzigartig auf einer echten Bühne. Und schlechtes Wetter? Die Zuschauerränge seien schließlich überdacht auf der Luisenburg. Und der Regen habe schon manche Live-Vorstellung besonders dramatisch gemacht.
Die Luisenburg-Festspiele bezeichnen sich selbst als ältestes Freilicht-Theater Deutschlands. Seit dem 17. Jahrhundert gibt es dort vor dem Felsenlabyrinth Aufführungen. Jährlich kommen mehr als 100.000 Zuschauer zu den Vorstellungen.