Love-Parade: Christine schreibt sich den Horror von der Seele!

Der 19-jährigen Nürnbergerin geht es wieder besser. Sie liegt jetzt in Regensburg in der Klinik. Weil sie wegen eines Kieferbruchs noch nicht viel sprechen kann, äußert sie sich jetzt in einem Internet-Blog
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Bilder, die man so schnell nicht vergisst: Notärzte und Sanitäter kümmern sich um die bei einer Massen-Panik in einem Tunnel schwer verletzten Loveparade-Besucher.
dpa Bilder, die man so schnell nicht vergisst: Notärzte und Sanitäter kümmern sich um die bei einer Massen-Panik in einem Tunnel schwer verletzten Loveparade-Besucher.

Der 19-jährigen Nürnbergerin geht es wieder besser. Sie liegt jetzt in Regensburg in der Klinik. Weil sie wegen eines Kieferbruchs noch nicht viel sprechen kann, äußert sie sich jetzt in einem Internet-Blog

NÜRNBERG Seit dem Love-Parade-Drama vor zwei Wochen ging Familie R. aus Nürnberg durch die Hölle: Tochter Christine (19) hatte schwer verletzt überlebt. Doch gesundheitliche Rückschläge behinderten ihre Genesung. Eine gute Nachricht: Der hübschen 19-Jährigen geht es besser. Ärzte eines Regensburger Krankenhauses kümmern sich jetzt um sie.

Viel sprechen kann „Chrissi“ aber noch nicht. Denn zu ihren inneren Verletzungen kommt auch ein Kieferbruch. Doch dafür kann die Nürnbergerin schreiben. In ihrem Internet-Blog beschreibt sie den Tag in Duisburg und die Zeit danach. Sie findet eigene, eindringliche Worte, wie schlimm es für sie war, als sie in der Menge feststeckte. Und wie sie sich fühlte, als die Menschen plötzlich in Panik gerieen.

"Ich schmecke Blut im Mund"

Ein Auszug: „Ich versuche, mich an Julian festzuhalten, aber auch er wird weitergedrückt. Meine Füße hängen fest, so dass ich falle. Ich realisiere im ersten Moment gar nichts. Ich spüre nur unfassbare Schmerzen im Bauch und Beinbereich. Es folgen weitere Tritte, einer, sofern ich mich erinnere, gegen die Nase. Ich schmecke Blut im Mund. Ein Mann reicht mir seine Hand, welche ich versuche zu erreichen, doch dann wird auch er sofort niedergerissen! Er lag ca. zwei Meter neben mir. Nachdem auch der Mann fiel, weiß ich nichts mehr.“

Auch Videos hat sie ins Netz gestellt. Es sind Filme, die man gar nicht ansehen muss. Die Geräuschkulisse genügt, um zu erschaudern. Hunderte Menschen schreien in purer Panik. Und Christine ist mitten unter ihnen.

Mit dem Blog schreibt sich die Nürnbergerin ein Stück des Horrors von der Seele. Auch, wenn sie dabei immer mal wieder weinen muss. Schön: Die Kommentare von ihr unbekannten Menschen, die von ihrem Text sehr berührt wurden – sie alle sprechen ihr Mut zu. S. Will

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