Lockerungen: Bayern dürfen wieder shoppen
München (dpa/lby) - Für weite Teile des bayerischen Einzelhandels ist die fünfwöchige Corona-Pause vorbei. Ab heute dürfen in Bayern viele der bisher noch geschlossenen Geschäfte wieder ihre Türen öffnen. Allerdings gelten eine strenge Mund-Nasen-Schutz-Pflicht in den Läden sowie weitere Sicherheitsmaßnahmen.
Bislang hatten in Bayern vor allem Läden des täglichen Bedarfs wie Supermärkte und Bäckereien sowie seit vergangenen Montag auch Baumärkte und Gartencenter geöffnet. Jetzt dürfen auch wieder Geschäfte anderer Branchen Kunden empfangen, sofern sie nicht mehr als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche haben. Das ist in etwa die Größe eines durchschnittlichen Lebensmitteldiscounters. Von dieser Grenze ausgenommen sind Buch-, Fahrrad- und Autohandel. Sie dürfen auch größer sein. Damit werden dann wieder rund 80 Prozent der Geschäfte in Bayern geöffnet sein.
Die Betriebe müssen ein Hygiene- und Schutzkonzept vorlegen und auf die Einhaltung der sogenannten Maskenpflicht achten. Verstöße dagegen werden teuer: Kunden, die ohne Mund-Nasen-Schutz wie einer Maske oder einem Schal in Geschäften unterwegs sind, zahlen 150 Euro. Ladeninhaber, die nicht auf die Einhaltung achten, werden sogar mit 5000 Euro zur Kasse gebeten. "Die Einhaltung der Maskenpflicht wird selbstverständlich kontrolliert", heißt es dazu vom Innenministerium. Die Regel gilt für Kinder ab dem sechsten Geburtstag.
Trotz der langen Pause wird kein wilder Massenansturm erwartet. Auch in anderen Bundesländern sei das nicht der Fall gewesen, heißt es dazu von der Industrie- und Handelskammer (IHK). Bernd Ohlmann, Geschäftsführer des Handelsverbands Bayern erwartet eine gemischte Situation. "Viele Kunden werden das Einkaufen als Befreiung erleben", sagte er. Manche seien aber immer noch im Krisenmodus. Wie man in Corona-Zeiten einkaufe, hätten die Bayern aber seit Wochen in Supermärkten und Drogerien geübt. Und auch die Öffnung der Baumärkte am vergangenen Montag sei gut gelaufen.
Der Handel in den bisher geschlossenen Branchen ist von den Schließungen durch die Corona-Krise schwer betroffen. Der Handelsverband Bayern schätzte die Umsatzverluste zuletzt auf 1,1 Milliarden Euro pro Woche. Die Öffnung komme nun "für viele Händler keine Sekunde zu früh", hieß es von der IHK.
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