Linke und Rechte randalieren im Gericht
Der Sitzungssaal musste geräumt werden: Am Donnerstag kam es am Rande des Prozess um einen Neonazi zu Auseinandersetzung zwischen der linken und rechten Szene.
Nürnberg - Am Rande des Prozesses um eine U-Bahn-Schlägerei in Nürnberg ist es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Angehörigen der linken und rechten Szene gekommen. Die Anhänger der Linken skandierten „Antifa, Antifa, Nazis raus“ und wollten den Anhängern der rechten Szene keinen Zutritt mehr zum Sitzungssaal des Nürnberger Schwurgerichts gewähren.
Dabei handelte es sich um den Sitzungssaal 600 – dem Schauplatz des Hauptkriegsverbrecherprozesses nach dem Zweiten Weltkrieg. Aufforderungen des Gerichts, wenigstens zwei Sitzreihen frei zu machen, wurden mit heftigen Wortgefechten abgeschmettert. Schließlich wurde der Saal unter heftigen Protesten geräumt.
Die Mitglieder des Nürnberger „Soli-Komitee gegen Rechts“ hatten vor dem Prozess bereits dazu aufgerufen, den Saal 600 nicht den Anhängern der rechten Szene zu überlassen.
In dem Prozess steht ein 24 Jahre alter Neonazi vor Gericht, der im April 2010 einen 17 Jahre alten Praktikanten beinahe zu Tode geprügelt haben soll. Auslöser für die Gewalttat soll eine abfällige Bemerkung des Jugendlichen über die Bauchtasche der Freundin des 24-Jährigen gewesen sein. Dabei handelte es sich um eine Tasche der in der rechten Szene beliebten Marke „Thor Steinar“.
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