Liebeskranker (22) sticht auf Freundin ein!
Frank aus Scheinfeld war sich sicher, die Frau seines Lebens gefunden zu haben. Er wollte sie heiraten. An Fasching wurde ihr seine Anhänglichkeit zu viel...
NÜRNBERG Stefanie war alles für Frank. Er war so auf die 18-Jährige fixiert, dass er seinen Freunden sagte: „Wenn sie mich verlässt, bringe ich mich um.“ Als sie wirklich gehen wollte, griff Frank (22) tatsächlich zum Messer. Doch er attackierte Stefanie! Wegen versuchten Mordes steht der Liebeskranke vor dem Nürnberger Schwurgericht.
Rückblick: Fasching 2010 feierte das Paar im unterfränkischen Scheinfeld. Sie tanzte an diesem Abend mit anderen Männern. Ihn dagegen ließ sie links liegen. Das bestärkte Franks größte Angst: dass Stefanie ihn verlassen könnte: „Es tat mir weh, aber ich habe mir nichts anmerken lassen.“ Auf dem Heimweg – er hatte 25 Wodka-Bull intus – krachte es. Gemeinsam gingen sie trotzdem zu Frank nach Hause. Stefanie wurde da klar, wie sehr er sie einengte. Sie packte ihre Sachen, kündigte an, ihn zu verlassen.
Während Stefanie schlief, stieß er ihr das Messer in den Rücken
Frank war aufgewühlt: „Ich habe gebettelt, dass sie mir noch eine Chance gibt.“ Doch Stefanie zeigte ihm die kalte Schulter, legte sich aufs Sofa und schlief ein. Nach Minuten weckte sie ein furchtbarer Schmerz: Frank hatte ihr ein Messer in den Rücken gestochen – dreimal. Sie schrie auf, Frank drückte ihr ein Kissen auf den Mund. „Ich wollte sie nicht töten. Sie sollte nur aufhören zu schreien“, rechtfertigte er sich. Stefanie: „Ich dachte, jetzt muss ich sterben.“ Sie behielt trotzdem einen kühlen Kopf. Sie rief, ihn doch zu lieben. Da ließ er ab.
Stefanie wurde immer schwächer. Er jedoch holte keinen Arzt, sondern phantasierte über Heirat und Kinder. Dann wurde sie bewusstlos: Die Klinge war bis in die Lunge gedrungen. Er erschrak, dachte, sie sei tot. Halbherzig versuchte er, sich das Leben zu nehmen: Zunächst mit dem Messer, dann mit einer Plastiktüte, die er sich über den Kopf zog. Dann brauste er in seinem Auto davon und setzte es in einen Graben.
Stefanie kam in der Zwischenzeit wieder zu sich und konnte per Handy Hilfe rufen.
20.000 Euro Schmerzensgeld bekam Stefanie bereits von ihrem Ex-Freund – für sie nur ein kleiner Trost. Der Prozess wird fortgesetzt. mp
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