LeoParten in St. Leonhard

Im Galeriehaus Defet zeigt eine Nürnberger Künstlergruppe, wie  sie „Horizonte vor der Haustür“ eröffnete
Ute Maucher |
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Unter freiem Himmel liegend, den Blick nach oben gerichtet, hat „Raumforscherin“ An Seebach erstaunliche Ruheoasen in St. Leonhard entdeckt.
Harald Polzin Unter freiem Himmel liegend, den Blick nach oben gerichtet, hat „Raumforscherin“ An Seebach erstaunliche Ruheoasen in St. Leonhard entdeckt.

NÜRNBERG Seit etwa drei Jahren ist im Nürnberger Stadtteil St. Leonhard eine neue Spezies heimisch: der LeoPart. Gesichtet wurde er schon in Grünanlagen, aber auch in Läden und Gaststätten. Ohne Scheu nähert er sich den Bewohnern, um ihnen mit seinen Aktivitäten „Horizonte vor der Haustür“ zu eröffnen. Wie, das zeigt die Künstlergruppe jetzt im Galeriehaus Defet.

Die LeoParten haben sich 2007 zusammengeschlossen, um auszuloten, was Kunst zum Gemeinwesen im Stadtteil beitragen und wie sie ein Viertel und sein Potenzial sichtbar machen kann. Ihr Forschungsgelände ist St. Leonhard. Seit 2008 schaffen die LeoParten dort Kunst für und mit den Bewohnern. Zum harten Kern der Künstlergruppe gehören unter anderem der Filmemacher Michael Aue, Bildhauerin Meide Büdel, Fotograf Bruno Weiß sowie die Künstlerin Regina Pemsl. Sie hat die Bürger von St. Leonhard unter dem Motto „Was ihr wollt“ zum Stammtisch gebeten, um zu erfahren, was ihnen im Stadtteil fehlt. „Dabei geht es nicht darum, Wünsche zu erfüllen, sondern sie sichtbar zu machen“, erklärt Pemsl. Und so begab sich etwa Susanne Carl als illustre Kunstfigur „Frieda“ auf Einkaufstour, um auf das von den Bewohnern bedauerte Ladensterben aufmerksam zu machen. Wobei sich allerdings auch gezeigt hat, dass St. Leonhard gerade Feinschmeckern durchaus einiges zu bieten hat. Es kommt halt auf den Blickwinkel an, und wer ihn verändert, wird auch in St. Leonhard Überraschendes entdecken.

Auf der Suche nach Ruheoasen hat „Raumforscherin“ An Seebach sich etwa auf Beete gebettet und solche Oasen auch gefunden. Eine Gruppe von Kunststudenten hat beim Zelten im Marie-Juchacz-Park die „Städtische Wildnis“ erkundet und dabei Kontakt zur Nachbarschaft geknüpft. Beteiligte Künstler aus München, Berlin oder Stuttgart haben sich dagegen gleich bei den St. Leonhardern einquartiert. „Kunst und Logis frei“ heißt diese Aktion.
Was die LeoParten 2010 noch auf die Beine gestellt haben, zeigen sie bis 26. März in ihrer Ausstellung im Galeriehaus Defet (Gustav-Adolf-Str. 33, 19 Uhr), bei der auch die bereits zweite Publikation der Gruppe präsentiert wird.

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