Leiterin: Eröffnung vom Zukunftsmuseum wird sportlich

Kunstgeschichte und Archäologie hat Marion Grether studiert. Fächer, die man nicht unbedingt mit einem Zukunftsmuseum verbindet. Die neue Leiterin sieht das aber eher als Vorteil.
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Marion Grether, künftige Leiterin des Nürnberger Zukunftsmuseums, steht auf der Museumsbaustelle. Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild
dpa Marion Grether, künftige Leiterin des Nürnberger Zukunftsmuseums, steht auf der Museumsbaustelle. Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild

Nürnberg (dpa/lby) - Das Forum soll zum Herzstück des neuen Zukunftsmuseums in Nürnberg werden: an einer Seite des mehrere Meter hohen Raums zieht sich eine Tribüne bis ins nächste Geschoss. Stündlich sollen Besucher dort zusammenkommen, um über Zukunftsthemen zu diskutieren - und vor allem über ihre Hoffnungen und Ängste, die sie damit verbinden.

"Die Leute sollen mit einem Aha rausgehen. Sie sollen nicht nur verstehen, wie etwas funktioniert, sondern auch was es macht", sagt Museumsleiterin Marion Grether. Am 1. März tritt die 47-Jährige ihren neuen Posten in der Zweigstelle des Deutschen Museums in München offiziell an. Die gebürtige Kielerin hat Kunstgeschichte und Archäologie studiert. Zuletzt leitete sie das Museum für Kommunikation.

Nach Ansicht des Deutschen Museums bringt sie viel Erfahrung mit, Ausstellungen zu konzipieren und überzeugt mir ihrer zupackenden Art. Dass sie von der Ausbildung her nicht Expertin in Zukunftstechnik ist, sieht Grether angesichts der zum Teil recht komplexen Themen eher als Vorteil. "Es soll ein Haus für die Allgemeinheit sein. Wenn ich es verstehe, wird es jeder verstehen."

Noch ist das knapp 30 Millionen Euro teure Projekt mitten in der Altstadt eine Baustelle. Ab Anfang August sollen nach und nach die Exponate einziehen. Darunter wird zum Beispiel ein Flugtaxi sein und ein begehbares Modell einer Marsstation. "Wir haben Objekte, die es nirgendwo anders gibt", sagt Grether. Anhand dieser will das Museum verschiedene Zukunftsvisionen vorstellen und ethische Fragen aufwerfen.

"All diese Dinge werden auch etwas konfrontativ auf die Besucher losgelassen", sagt Grether. "Dadurch wollen wir zum Nachdenken anregen." Etwa 10 bis 15 Jahre in die Zukunft soll die Ausstellung blicken. Alle zwei Jahre wollen Grether und ihr 25-köpfiges Team diese zu Teilen erneuern, damit die Gegenwart nicht das Gezeigte überholt. "Es hat sicherlich alles, was hier gezeigt wird, Potenzial Realität zu werden", sagt sie.

Bei den Kommunalwahlen kandidiert Grether für die CSU. Sie steht auf Listenplatz 12 und hat damit nach Angaben ihrer Partei gute Chancen, in den Stadtrat zu kommen. Zurzeit hat die CSU dort 21 Sitze. "Ich denke, kulturpolitisch kann man in Nürnberg was bewegen. Die Museumsszene kann hier Fürsprache gebrauchen", begründet sie ihre Kandidatur. Dazu entschlossen hat sie sich allerdings, bevor sie wusste, dass sie das Zukunftsmuseum leiten wird. "Das ist eine große Aufgabe - und die hat Vorrang", sagt sie.

Die Eröffnung des Zukunftsmuseums ist für Dezember geplant. Die nächsten Monate sieht Grether als Herausforderung. Der Zeitplan werde eingehalten, sagt Grether. Aber: "Das ist sportlich."

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