Lehrerverband gegen flexibleren Start in die Grundschule

Die Idee dahinter ist nachvollziehbar: Manche Kinder sind zwar gerade so alt genug, aber noch nicht reif genug für die Schule. Diese «Kann-Kinder» können ab dem Sommer leichter zurückgestellt werden. Doch über die Umsetzung des «Einschulungskorridors» gibt es Streit.
dpa |
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Kinder sind mit dem Fahrrad unterwegs zur Schule.
Ralf Hirschberger/Archivbild/dpa Kinder sind mit dem Fahrrad unterwegs zur Schule.

München (dpa/lby) - Die Neuregelungen zur Einschulung von Erstklässlern zum Beginn des nächsten Schuljahres sind beim Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) auf heftige Kritik gestoßen. Die "hektische Umstellung" bringe die organisatorischen und personellen Planungen an Kitas und Grundschulen durcheinander, teilte der BLLV am Dienstag in München mit. Eine Umfrage unter Schulleitungen zeige, dass Unruhe und Unmut groß seien. "Der vom Kultusministerium verordnete Einschulungskorridor ist das falsche Signal zur falschen Zeit", sagte BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann.

Ab dem Schuljahr 2019/2020 gibt es im Freistaat einen sogenannten Einschulungskorridor, um den Wechsel vom Kindergarten in die Grundschule flexibler zu gestalten. Er gilt für Kinder, die zwischen dem 1. Juli und dem 30. September sechs Jahre alt werden. Bei ihnen dürfen die Eltern nach Beratung und Empfehlung durch die Schulen frei entscheiden, ob ihr Kind im jeweiligen Sommer oder erst ein Jahr später eingeschult wird.

Durch die Hektik bei der Umsetzung bleibe den Schulen jedoch kaum Zeit für eine professionelle Vorbereitung, beklagte der BLLV. So könnten aufgrund zahlreicher Rückstellungen mancherorts nicht alle ersten Klassen wie geplant gebildet werden. Außerdem gebe es "erhebliche Probleme" bei den Kitas, weil diese eigentlich keine Plätze für die zurückgestellten Kinder hätten und die Kinder aufgrund von Personalmangel nicht so fördern könnten, wie es nötig wäre.

Das Kultusministerium weist die Kritik zurück: "Der neue Einschulungskorridor wurde sorgfältig vorbereitet und wird von den Schulen vor Ort planmäßig und professionell umgesetzt." Alle Grund- und Förderschulen seien rechtzeitig informiert worden. "Schulleitungen, Lehrkräfte und Eltern konnten sich vorbereiten und hatten Planungssicherheit", betonte das Ministerium in einer Mitteilung.

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