Lehrerverband fordert flächendeckende Schulschließungen
München - Der Verband Deutscher Realschullehrer fordert, die Schulen in Deutschland wegen der Infektionsgefahr mit dem Coronavirus sofort flächendeckend zu schließen. "Die umfassenden Regelungen zur Schließung staatlicher Kultureinrichtungen oder der Ausschluss von Zuschauern bei großen Sportveranstaltungen machen nur dann Sinn, wenn gleichzeitig Schulen geschlossen werden", betonte der Bundesvorsitzende Jürgen Böhm am Mittwoch in München. "Angesichts der Entwicklungen der Corona-Epidemie in anderen Ländern ist es nahezu unverantwortlich von den Kultusbehörden der Länder, dass in puncto Schulschließungen die Entscheidung vielfach immer noch auf regionale Verantwortliche abgeschoben wird."
Böhm forderte von den Kultusministern der Länder: "Jetzt muss ein klarer, überschaubarer Zeitraum von mindestens einer Woche für flächendeckende Schulschließungen festgelegt werden, um dem Gesundheitssystem Handlungsspielräume zu verschaffen. Dieser Zeitraum kann nach Bedarf und in Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden der Länder und Regionen wöchentlich verlängert werden." Zwar gehörten Kinder und Jugendliche nicht zu den besonders gefährdeten Gruppen, könnten bei einer Übertragung des Virus Sars-CoV-2 aber Familienangehörige, Ältere und Kranke gefährden.
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