Lehrer onaniert vor Schülern - und fliegt

MÜNCHEN - Herr Studienrat entspannte sich ein bisschen zu freizügig. Der 56-Jährige onanierte an einem Badesee vor den Augen von Jugendlichen. Jetzt verliert er seinen Beamtenstatus - trotz Therapie und positivem Gutachten.
Was in Fritz B. (Name geändert) am 25. Juni 2006 vorging, weiß keiner genau – warum er vor mehreren Jugendlichen am Happinger Ausee bei Rosenheim minutenlang onanierte. Schließlich war er doch Lehrer an einem Gymnasium der Stadt. Jetzt ist er’s nicht mehr.
Das Verwaltungsgericht München hat im Disziplinarverfahren den 56-jährigen Oberstudienrat aus dem Dienst entlassen. „Der Beamte ist in seinem Amt nicht mehr tragbar“, begründete Richterin Birgit Walther das Urteil. „Das Vertrauen des Dienstherrn und der Allgemeinheit in ihn ist restlos zerstört.“
Damit gab sie dem Ministerium für Unterricht und Kultus recht – die Behörde hatte seinen Rausschmiss gefordert. Schon das Landgericht Traunstein hatte Fritz B. im Strafverfahren verurteilt.
Fritz B., geschieden, ein Sohn (27), braun gebrannt und Ohrring im linken Ohr, war mit 0,6 Promille im Blut aus dem FKK-Bereich in den Textilbereich gegangen. Dort stand er im hüfthohen Gras und beobachtete einen Jugendlichen. Dabei onanierte er. Drei weitere Jugendliche kamen hinzu, alle sagten als Zeugen aus.
Fritz B. sagte, er sei damals überarbeitet gewesen, habe die ganze Nacht Hausaufgaben korrigiert und dabei eine Flasche Rotwein getrunken. „Das war eine einmalige Sache“, sagte sein Anwalt Hartmut Wächtler. Fritz B. sei therapiert worden, „eine Wiederholung ist auszuschließen.“
Fritz B. will das Urteil anfechten.
Thomas Gautier