Lebenshilfe-Skandal bleibt ohne Folgen

Der frühere Personalleiter zockte den Verein um 70.000 Euro ab. Vorstands-Chef Horst Schmidbauer will die Angelegenheit intern regeln, der Manager darf das Geld in Raten zurückzahlen
NÜRNBERG/ANSBACH Die Lebenshilfe Nürnberg musste sich wegen eines internen Finanz-Skandals beim Bezirk rechtfertigen: Nachdem die AZ enthüllt hatte, dass ein Ex-Personalleiter 70.000 Euro unterschlagen hatte, forderte der Bezirk Mittelfranken, der den Behinderten-Hilfsverein unterstützt, eine Stellungnahme. Die ging nun ein. Überraschung: Für die Behörde ist die Affäre damit erledigt.
„Wir sind nicht geschädigt worden“, sagt Horst Rauh, Leiter des Sozialreferats des Bezirks. „Von unserer Seite hat das daher für die Lebenshilfe keine rechtlichen Konsequenzen. Aber Informationen von der Lebenshilfe Nürnberg über die ganzen Vorgänge wären nicht schlecht gewesen.“
Und so zockte der Täter die Lebenshilfe ab: Er hatte Mitarbeiter erfunden und deren „Lohn“ einfach auf sein Konto überwiesen. Erst Ende 2008 flog der Betrug auf. Vorstands-Chef Horst Schmidbauer entschied danach, die Sache intern zu regeln. Laut Lebenshilfe-Chef André Deraëd wurde die 70.000 Euro-Lücke mit Geld aus der Vereinskasse gestopft.
Vom Täter fordert die Lebenshilfe den Schaden nun in Raten zurück. sw