Tolle Bilder: Ausstellung "Landshut – damals und heute" im Marstall in Landshut
Landshut - Bei der Ausstellung "Landshut – damals und heute" im Marstall können Interessierte anhand von Bildern sehen, wie sich die Stadt über die Jahre verändert hat. Die Ausstellung findet heuer zum zweiten Mal in diesem Rahmen statt. Dieses Jahr stehen vor allem die Gaststätten, die beiden Stadttore und der Bischof-Sailer-Platz im Mittelpunkt der Ausstellung.
Vor zehn Jahren begann Tom Rogler, Kurator der Ausstellung, Bilder zu sammeln, die das historische Landshut zeigen. Als Zugezogener fand er die geschichtsträchtige Stadt schon seit jeher faszinierend und interessierte sich vor allem für die Geschichten hinter alten Bauwerken und Stadtteilen: "Damals habe ich einen Aufruf gestartet. Landshuter sollten zu meiner ersten Ausstellung im Röcklturm Bilder und Geschichten mitbringen, die etwas über das alte Landshut erzählen."
Damit hatte er schnell Erfolg. Bald konnte sich der Kurator einen großen Kreis an Bildspendern aufbauen, die bereit waren, ihm Bilder und die passenden Geschichten zur Verfügung zu stellen. "Es ist toll, sich mit Zeitzeugen zu unterhalten. Es hilft, sich ausmalen zu können, wie es früher war."
Der Kreis der Bilderspender ist groß in Landshut
Die Bilder der diesjährigen Ausstellung stammen zum Teil aus Privatbesitz, vom Verkehrsverein oder aus dem Stadtarchiv. An den Bauzäunen im Marstall hängen derzeit 76 Bilder, doch auf seinem Computer hat Rogler rund 2.500 Bilder aus vergangenen Tagen abgespeichert und jedes Jahr werden es mehr. "Zu den Ausstellungen kommen oft Leute, die mich mit weiteren Bildern und Geschichten versorgen wollen. Das ist für mich wie Ostern und Weihnachten zusammen."
Jedes Jahr zeigt die Ausstellung andere Plätze Landshuts und rückt sogenannte Hotspots in den Vordergrund. Während 2017 das Augenmerk auf dem Landshut der 50er Jahre lag, stehen dieses Jahr vor allem historische Gaststätten, der Bischof-Sailer-Platz und die beiden Stadttore im Zentrum.
Zusammen mit anderen Interessierten stellt er jedes Jahr eine Auswahl an Bildern zusammen, die einen Ort oder ein Gebäude damals und heute zeigen. Geld wolle er für diese Arbeit nicht: "Mir ist wichtig, dass die Menschen hierher kommen und sich gemeinsam an gewisse Dinge zurückerinnern können. Es sollen sich Jung und Alt darüber unterhalten können, wie es früher war."
Historische Gaststätten, Bischof-Sailer-Platz und Stadttore im Fokus
Genau das erreichten Tom Rogler und sein Team schon am ersten Tag der Ausstellung. Am Samstag fanden bereits rund 400 Menschen aus verschiedenen Altersgruppen den Weg in die Ausstellung. "Ich finde es schön, wenn der Opa mit seinem Enkel herkommt und ihm Geschichten von früher erzählen kann."
Es sind Geschichten, die erzählen, wie man im Hotel Dräxlmeier (jetzt Standort Oberpaur) die Babys damals zum Schlafen in die Besteckkästen legte oder die Geschichte zweier junger Buben, die einst die Martinskirche von außen bestiegen, die Rogler besonders faszinierend findet.
Trotz des nach wie vor vorherrschenden mittelalterlichen Charakters der Stadt habe sich über die Jahre viel verändert. Besonders sichtbar würden diese Veränderungen beispielsweise auf der Mühleninsel oder am Bischof-Sailer-Platz. "Da ist beinahe nichts mehr, wie es mal war", sagt Christian Streicher, der bei der Ausstellung für die Recherche der Gaststätten zuständig war. Auch diese seien zu 90 Prozent so nicht mehr vorhanden, wie sie es früher einmal waren.
"Damals gab es so viele traditionelle Bierwirtschaften, von denen beinahe keine überlebt hat. Aber eine Stadt passt sich eben ihren Bedürfnissen an." Diese wandelten sich vor allem mit Aufkommen der ersten Supermärkte. "Kleine Kramerläden oder Milchläden, wie es sie früher gab, wurden immer weniger gebraucht und verschwanden somit irgendwann ganz", so Streicher. Mit den Vorbereitungen für die nächste Ausstellung befassen sich Rogler und sein Team schon mit Ende der diesjährigen Ausstellung. "Das ist ein ganzjähriges Hobby."
Die Ausstellung ist noch am Samstag, 26. Mai, und Sonntag, 27. Mai, jeweils von 12 bis 18 Uhr im Marstall zu sehen. Der Eintritt ist frei.
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