Staat kündigt Baufirma

Landshut - Seit gut einem Jahr geht auf der Baustelle für die riesige Grundwasserwanne bei Ohu nichts mehr vorwärts. Der Grund: Die Autobahndirektion Südbayern und die beauftragte Baufirma konnten sich nicht über die weitere Bauabwicklung und die Kosten einigen. Jetzt hat die Autobahndirektion die Reißleine gezogen - und der Baufirma eine außerordentliche Kündigung ausgesprochen.
Von "erheblichen bauzeitlichen Verzögerungen" spricht Josef Seebacher, Pressesprecher der Autobahndirektion Südbayern. Die Folge: Der ursprünglich für Ende 2019 vorgesehene Fertigstellungstermin kann laut Autobahndirektion "bei Weitem nicht mehr eingehalten" werden.
Bei der Grundwasserwanne geht es Seebacher zufolge um einen "höheren Betrag". Die zweistellige Millionensumme, die zuletzt in kommunalpolitischen Gremien die Runde machte, wollte der Pressesprecher nicht bestätigen. Die juristische Auseinandersetzung sei für die Autobahndirektion aber nicht die "Hauptbaustelle". Vielmehr gehe es jetzt um die schnellstmögliche Fertigstellung der Grundwasserwanne.
Die Autobahndirektion Südbayern bereite eine neue europaweite Ausschreibung zum Weiterbau der Grundwasserwanne vor. Wann diese Ausschreibung veröffentlicht wird, ist noch nicht absehbar.
Auch über die mutmaßlichen Mehrausgaben wollte der Pressesprecher nicht spekulieren. Wann die Grundwasserwanne Ohu endgültig fertiggestellt wird, kann "erst nach der Bestandsaufnahme sowie der Abstimmung mit den zuständigen Behörden" gesagt werden.
Immerhin laufen die verbleibenden acht Kilometer langen Erd- und Streckenbauarbeiten und der darin liegenden Bauwerke planmäßig weiter, versichert die Autobahndirektion in einer Pressemitteilung.
Um die Inbetriebnahme der Neubaustrecke von Ergoldsbach nach Essenbach bis Ende 2019 zu ermöglichen, plant die Autobahndirektion bekanntlich eine provisorische Anbindung der B 15 neu an die A 92 unter Einbeziehung der Kreisstraße LA 7.