Spritztour mit Einsatzfahrzeug: Feuerwehrler hat 1,4 Promille
Landshut - Stell Dir vor, die Feuerwehr rast mit Blaulicht und Sirene an Dir vorbei, aber nirgendwo ist was passiert. So erging es in der Nacht zum Sonntag zwei Polizisten, die auf der Siemensstraße Streife fuhren.
Gegen halb drei Uhr morgens wurden die Beamten von einem Feuerwehrauto überholt - mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit, Blaulicht und eingeschalteter Sirene, wie es im Polizeibericht heißt. Von einem Einsatz hatten die Polizisten aber nichts mitbekommen. Merkwürdig war auch, dass das Feuerwehrauto keines der Freiwilligen Feuerwehr Landshut war, sondern einer Freiwilligen Feuerwehr aus dem Landkreis.
So weit, so rätselhaft. Wenige Minuten später entdeckten die Streifenpolizisten das Feuerwehrauto geparkt am Straßenrand. Die Beamten hatten mittlerweile Verdacht geschöpft und fragten bei der Integrierten Leitstelle nach. Sie erfuhren, dass es zu diesem Zeitpunkt keinen Feuerwehreinsatz in der Stadt gab.
Da der Fahrer des Feuerwehrautos nicht zu finden war, suchten die Polizisten die Umgebung ab. Währenddessen stahl sich der Fahrer, der mitbekommen hatte, dass die Polizei ihm auf den Fersen war, zu seinem Fahrzeug zurück und flüchtete.
Die Polizei fuhr zu dem Feuerwehrhaus der betreffenden Landkreis-Feuerwehr und siehe da: Dort traf man auf den Fahrer - einen 23-jährigen Feuerwehrler - der gerade das Fahrzeug zurück in die Halle fahren wollte. Der Anblick der Polizisten dürfte ihm keine besondere Freude bereitet haben. Ein Atemalkoholtest ergab nämlich einen Wert von 1,4 Promille.
Da der junge Mann das Fahrzeug auch noch ohne Einverständnis der Feuerwehr genommen hatte, erwartet ihn nicht nur nun eine Anzeige wegen Trunkenheit im Straßenverkehr, sondern auch eine wegen unbefugten Gebrauchs eines Fahrzeugs.
Dass es sich insgesamt nicht lohnt, alkoholisiert Auto zu fahren, zeigt die Wochenend-Bilanz der Polizei: Insgesamt neun Fahrer wurden im Stadt und Landkreis wegen Trunkenheit im Straßenverkehr angezeigt.
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