Leute in Landshut: Die Fahrer in ihren heißen Kisten
Landshut - Seien wir ehrlich: Autos aus früheren Jahrzehnten haben deutlich mehr Charakter als die meisten der heutigen Exemplare. Das belegten die Alex von Falkenhausen Classics eindrucksvoll. Zum 29. Mal wurde die zweitägige Rundfahrt ausgerichtet, heuer im Gedenken an ihre Begründer Hilde und Walter Proebst.
Sie ist nicht nur die älteste, sondern auch die größte Oldtimerrallye Niederbayerns. 75 historische Autos waren für die 340 Kilometer lange Strecke rund um Landshut gemeldet.
Technikbedingt gehen nicht alle an den Start, es gibt immer wieder Ausfälle, so dass einige Teilnehmer gestern Vormittag mit Ersatzfahrzeugen beim Concours d'Elegance in der Altstadt erschienen waren.
Das älteste Fahrzeug, ein Mercedes-Benz 680 S aus dem Jahre 1927, war zum Glück in voller Pracht zu bewundern.
Leider musste das Schmuckstück mit 6,8 Litern Hubraum und 180 PS den Wetterverhältnissen Tribut zollen und wurde von seinen Fahrern Philipp Wagner und Benjamin Lammers nach dem Start ausgetauscht.
Den Schaulustigen, die sich das Spektakel trotz Regens nicht entgehen lassen wollten, boten sich viele weitere Höhepunkte. Ein Rolls-Royce 20/25 von 1933 etwa. Oder ein BMW 335 des Baujahres 1939, von dem lediglich 410 Stück gebaut wurden. Dass aber nicht nur hubraumstarke Boliden, sondern auch wahre Leichtgewichte am Start waren, zeigte eine BMW Isetta von 1959 mit einem Viertelliter Hubraum und zwölf Pferdestärken.
Das Organisationsteam um Verena Proebst und Christian Verschl hatte schon am Samstag eine neue Veranstaltung ins Programm gehoben: Am Flugplatz Ellermühle trafen die Autos auf Doppeldecker aus der Vorkriegszeit von den "LA Barnstormers". Außerdem trat Speedway-Ass Martin Smolinski gegen einen Doppeldecker an.
Selbstredend geht es auch um motorsportliche Leistungen. Allerdings nicht um Geschwindigkeit, sondern darum, eine vor dem Start der vier Wertungsprüfungen - zwei am Samstag, zwei am Sonntag - angesagte Durchschnittsgeschwindigkeit möglichst exakt einzuhalten. Da die Streckenlänge nach Roadbook vorgegeben ist, mussten die Fahrer die hoffentlich richtig berechnete Ankunftszeit genau treffen. Dazu kamen sechs Stempelkontrollen, schließlich soll jeder Teilnehmer die ganze Strecke abfahren, und zwei Kontrollpunkte, an denen durchaus knifflige Sonderprüfungen auf die Teams warteten.
- Themen:
- BMW