Landshuter arbeitet für die Expo 2020: Weißwurstfrühstück in Dubai
Landshut - Nach der Realschule hat Felix Hübner (26) nur einen Wunsch: Er will eine Ausbildung zum Veranstaltungstechniker beim Bayerischen Rundfunk machen. Dort wird er nicht genommen. Stattdessen macht er seine Ausbildung zum Veranstaltungstechniker bei einer anderen Firma in München. Mit Bayern hat er dann nicht mehr viel zu tun, denn: Der gebürtige Landshuter Felix Hübner arbeitet und lebt mittlerweile in Dubai.
Noch 2015 sagte er: "Ich könnte hier niemals leben"
Hübners Ausbildung führt ihn 2015 schon einmal in das Emirat mit den vielen Wolkenkratzern. Damals sagt er noch: "Ich könnte hier niemals leben". Nach getaner Arbeit fliegt er zurück nach München, arbeitet dort und im gesamten europäischen Raum. Nach der Ausbildung arbeitet er fix in einer Eventlocation in München. Bald wird ihm das zu langweilig. "Ich war auf der Suche nach Herausforderungen. Deshalb ging ich zum Chef und meinte, ich will wieder raus", so Hübner. Deshalb reist er 2017 vier Monate nach Kasachstan zur Expo, um dort zu arbeiten. "Es herrschten teilweise minus 30 Grad. Ich dachte, ich käme da mit meiner deutschen Winterjacke weiter. Falsch gedacht", erinnert sich der junge Mann und lacht. Seine Arbeit führt ihn außerdem nach Moskau, dann wieder nach Dubai.

Für ein Projekt bleibt er dort, dann bricht die Pandemie über die Welt herein. "Dort konnten wir weiter arbeiten. Die Überlegung war: Was würde in Deutschland passieren? Nichts. Deshalb bin ich dageblieben", sagt er.
Expo: Felix Hübner arbeitet als Direktor
Mittlerweile lebt Hübner seit rund zwei Jahren in Dubai, arbeitet zuerst als Projektmanager für die Expo, mittlerweile sogar als Direktor. Er ist verantwortlich für rund 150 Mitarbeiter aus über 20 Ländern. Seine Firma betreut dort alles rund um Events und das Entertainment. Hübner: "Zuerst war es natürlich schwierig, weil man niemand kannte, ich keine eigene Wohnung hatte und immer nur in Unterkünften oder Hotels geschlafen habe. Mittlerweile habe ich meine eigene Wohnung und habe Freunde hier - sogar einen Kumpel aus Landshut." Er fühlt sich wohl in Dubai. Hübner genießt das Nachtleben, die Jachtpartys und die Energie der Stadt. "Dubai ist eine sehr schnelle Stadt und wie ein riesengroßer Spielplatz für Versuche", findet er. Es fasziniert ihn, wie viele verschiedene Kulturen dort nebeneinander leben: "Hier steht eine Kirche neben einer Moschee, und niemand hat damit ein Problem."
Regelmäßiges Weißwurst-Treffen in Dubai
Mittlerweile leben auch viele Kollegen aus Deutschland und vor allem Bayern in Hübners Nähe. Er hat Anschluss gefunden. Regelmäßig treffen sich deshalb zum Weißwurstfrühstück. Woher die Würste kommen? "Die gibt es hier fast in jedem zweiten Supermarkt", erklärt er. Trotzdem ist es vor allem die bayerische Küche, die Hübner manchmal vermisst. "Zwar gibt es 600 bis 700 Restaurants, zwischen denen ich hier wählen kann, aber so ein Schwabenpfandel, das schmeckt in Landshut schon am besten", findet der 26-Jährige.
Auch seine Familie und Freunde fehlen ihm. Dafür kommt er regelmäßig zu Besuch. "Ich vermisse die Leute und die Natur - besonders den Wald. Sowas haben wir in Dubai ja nicht", so Hübner.
Dubai ist seine zweite Heimat geworden
Trotzdem: Dubai ist seine zweite Heimat geworden. Er fühlt sich wohl und genießt die aufregende Zeit der Expo, die noch bis zum 31. März kommendes Jahr läuft. Hübner kann sich vorstellen, vorerst in Dubai zu bleiben. Aber: "Wer weiß schon, was die Zukunft so bringt."
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