Kunstdieb in Landshut: Rätselhafter Kröten-Klau

Nach einem Konzert in der Produzentengalerie fehlt jetzt ein Teil der Ausstellung. Es geht um bronzene Skulpturen.
Emanuel Socher-Jukic |
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Ein paar Kröten sind immer noch zu sehen.
ho Ein paar Kröten sind immer noch zu sehen.

Landshut - Kröten stehen in der Beliebtheitsskala heimischer Tiere wohl eher am unteren Ende - kein weiches Fell, kein süßer Blick und Gassi gehen kann man mit ihnen auch nicht. Jetzt erhalten Kröten aber ungeahnte Aufmerksamkeit, wenngleich es sich in diesem Fall um bronzene Skulpturen handelt.

Die sind derzeit Teil einer Ausstellung in der Produzentengalerie, nach einem Konzert am Freitag fehlen jetzt aber welche - wieviele genau, weiß man noch nicht. Via Facebook wird nun nach dem Dieb beziehungsweise den Kröten gefahndet. Pro Stück kosten diese immerhin um die 600 Euro. Seitens des Konzertveranstalters, des Vereins "Gegendruck", ist man "entsetzt" und "zugleich unheimlich enttäuscht", wie es auf Facebook heißt.

Die Produzentengalerie habe dem Verein in der Vergangenheit gelegentlich ihre Räume an der Seligenthaler Straße für Veranstaltungen zur Verfügung gestellt, sagte Georg Forster, einer der Galeriebetreiber gestern auf AZ-Anfrage. "Geklaut wurde da noch nie was", so Forster. Allerdings habe man bei Veranstaltungen immer die kleineren Ausstellungsstücke weggeräumt, und so geschah das auch vor dem Konzert am Freitag.

Die Kröten habe man stehengelassen. Die sind an und auf einem Podest befestigt.

Am Wochenende sei ihm dann aufgefallen, dass ein Metallstift, an dem eine der Kröten befestigt war, fehlte. Forste kann nicht ganz ausschließen, dass eine weitere Bronze-Kröte geklaut wurde. "Möglicherweise war auf der Ebene noch eine gestanden, die jetzt weg ist."

Die Kröten stammen von dem Künstler Ernst Grünwald, der am Starnberger See lebt. Der wusste bis gestern noch nichts von dem Kröten-Klau. "Ich warte jetzt noch ein paar Tage, dann informiere ich ihn", sagt Forster. Die Hoffnung, dass die Kröten wieder zurück in die Galerie finden, ist bei ihm allerdings nicht sonderlich groß.

Markus Geisel von "Gegendruck" ist da etwas (zweck-)optimistischer: "Ich hoffe, dass durch meinen Post auf Facebook das schlechte Gewissen so groß ist, dass die Kröte wieder zurückgegeben wird."

Ohnehin sei der Kreis der Besucher am Freitag recht überschaubar gewesen - auf dem Programm stand nämlich Avantgarde-Jazz.

Sollte die kriminelle Energie des Diebs jedoch stärker als sein Gewissen sein, hat Geisel schon zu Spenden aufgerufen. Unter seinen Facebook-Beitrag, der gestern rund 60 Mal geteilt wurde, hat er Kontodaten angegeben. Versichert sind die Kunstwerke in der Galerie laut Forster nämlich nicht. Den Künstler selbst, so Forsters Annahme, werde es vermutlich egal sein, woher das Geld für seine Kröten stammt.

Wer Hinweise zu der oder den geklauten Kröten geben kann, wende sich an Markus Geisel unter kasi@gegendruck.net.

Die restlichen Kröten sind im Rahmen der aktuellen Ausstellung noch bis zum 18. März zu sehen. Die Öffnungszeiten sind Freitag bis Sonntag von 15 bis 18 Uhr.

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