Immer mehr Einbüche in Ergolding: Gemeinde bezahlt Einbruchsschutz für Häuser
Landshut - Vor einem Einbruch ist keiner gefeit, es kann jeden jederzeit treffen. Laut Polizei Landshut gehört Ergolding zu den unsichersten Orten in der Umgebung. In den vergangenen Monaten wurde dort in sieben Wohnungen und Häuser eingebrochen.
Statt in Panik und Angst zu verfallen, überlegte sich der Markt jedoch nun, was aktiv gegen die Verbrecher getan werden kann. Die AZ sprach mit Bürgermeister Andreas Strauß, dessen Markt Ergolding das sogenannte Förderprogramm zur Einbruchvorsorge 2018 eingeführt hat. Es ist zeitlich begrenzt, zunächst auf ein Jahr.
Polizei Landshut: Ergolding gehört zu den unsichersten Orten in der Umgebung
Was dahinter steckt? Strauß: "Wir waren leider Zentrum der Einbrüche in der Region. Bei uns gab es viele Taten über einen längeren Zeitraum. Irgendwann wandten sich die Bürger an mich und fragten, ob die Gemeinde nicht etwas tun kann." Darauf holte sich der Markt Ergolding Hilfe von Profis: Die Polizei kam ins Haus und machte eine aufschlussreiche Beratung bezüglich wirkungsvollem Einbruchschutz. In diesem Rahmen erklärte die Polizei auch, dass die meisten Einbrüche übers Fenster passieren. Diese seien ein Schwachpunkt, denn man könne sie mit entsprechendem Werkzeug aufbrechen und -hebeln.
Fenster und Türen mit einbruchshemmenden Beschlägen in Verbindung mit abschließbaren Fenster- und Türengriffen könnten einen Einbruch verhindern. Nun fördert der Markt Ergolding genau diese mit bis zu 150 Euro pro Neubau und bis zu 250 Euro pro Bestandsgebäude. Voraussetzung ist, dass ein zertifizierter Fachbetrieb die Arbeiten durchführt. Ansprechpartner für das Projekt ist Klimaschutzmanager Thomas Leineweber.
Insgesamt 10.000 Euro stehen für den Einbruchsschutz zur Verfügung
Wer eigentlich einen Antrag stellen darf? Alle Eigentümer eines Wohnhauses oder einer Wohnung in Ergolding. "Insgesamt steht ein Budget von 10.000 Euro zur Verfügung", erklärt Strauß. Und: "Wenn die Nachfrage größer wird, kann der Gemeinderat beschließen, dass die Maßnahme weiterhin finanziell unterstützt wird." Seit April 2018 läuft das Programm – wie nehmen es die Bürger an? "Die ersten Anträge sind schon gestellt und liegen bei Thomas Leineweber. Es hat also schon Aufmerksamkeit erzeugt", so Strauß.
Die Einbruch-Serie in Ergolding beschäftigt nach wie vor die Bevölkerung. "Wenn ich mit Betroffenen rede, höre ich oft, dass der Verlust der Wertsachen nicht so schlimm ist, wie das Gefühl zu wissen, dass ein Fremder in den eigenen vier Wänden war", sagt Strauß. Auch bei seinem Bruder, der Polizist ist, wurde eingebrochen, als er gerade im Dienst auf Streife unterwegs war.
Noch geht die Polizei davon aus, dass die Einbrüche zusammenhängen und dass eine Bande am Werk war. Fragt sich, ob die Einbrecher weiterhin aktiv sind. "Beinahe hätte ein Beamter es geschafft, die Täter zu stellen. Doch es kam nicht zu einer Festnahme", sagt Polizeisprecher Stefan Scheibenzuber. Immerhin konnten DNA-Spuren ausgewertet werden. "Damit stehen die weiteren Ermittlungschancen gut."
Weitere Infos: www.ergolding.de und www.k-einbruch.de
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