Goldener Mann vor Rathaus in Landshut: Wer hat ihn vertrieben?

Wie immer stand er vor dem Rathaus - der goldene Mann. Daran hat sich jemand so gestört, dass er ihm den Schemel davontrug.
Carmen Merckenschlager |
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Der Zettel mit der Aufforderung, bitte nicht zu betteln.
mk Der Zettel mit der Aufforderung, bitte nicht zu betteln.

Landshut - Den "Lugge" kennt hier jeder. Manche nennen ihn sogar den Bewacher des Martinsturmes. Der Name Ludwig "Lugge" Rederer ist aber den wenigsten ein Begriff; man kennt ihn unter seinem zweiten Namen - dem goldenen Mann.

Seit über 17 Jahren ist er eine Kunstfigur, die aus der Altstadt nicht mehr wegzudenken ist. Aber letzte Woche wurde er von seinem Platz vertrieben. Und zwar ganz in der Nähe von anderer Kunst.

Vergangene Woche war nämlich die Ausstellung "Kunst im Dialog" in Landshut zu sehen. In der Reihe ging es darum, Künstler aus der ganzen Welt zusammenzubringen und sich auszutauschen. Zwei der Ausstellungsräume der Kunstreihe befanden sich im Rathaus. In der Altstadt vor dem Rathaus positionierte sich, wie sonst auch, der Landshuter Straßenkünstler. Das schien aber jemandem in der Nähe so gar nicht zu passen.

Immer wenn der goldene Mann Pause machte, trug man ihm den Schemel davon. Außerdem platzierte jemand einen Zettel mit der Aufschrift "Wenn eine Ausstellung ist, bitte hier nicht betteln" in seiner Münzschüssel.

"Ich bin nicht hier, um zu betteln, sondern aus Spaß"

"Ich bin nicht hier, um zu betteln, ich mache das aus Spaß und das schon seit über 17 Jahren", sagt Rederer auf AZ-Nachfrage. Die Frau, die ihn mehrmals während der vergangenen Woche vehement aufforderte zu gehen, beschreibt Rederer als frech - der Tonfall sei unfreundlich und aggressiv gewesen.

"Sie geht deswegen zum Bürgermeister, hat sie gesagt", sagt Rederer. Er habe sich aber nicht beirren lassen und hat seinen Schemel immer wieder zurück an seine gewohnte Stelle getragen.

Weiter erklärt der goldene Mann: "Ich darf hier stehen, solange ich den Verkehr nicht behindere." Und aufgrund des Tonfalls sei er extra wieder zurückgekehrt. Gram ist der "Lugge" der noch unbekannten Frau mit dem Zettel aber nicht: "Man weiß ja nicht, was der Frau schon alles widerfahren ist. Die wird schon ihre Gründe haben."

Auf Nachfrage bei der Stadt hieß es, man könne sich gar nicht vorstellen, warum das Ganze und um welche Frau es sich handeln könnte. Ob es etwas mit der Ausstellung "Kunst im Dialog" zu tun habe? Höchst fraglich.

Die Stadt versucht nun , herauszufinden, wer die Dame gewesen sein könnte.

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