Die Diskussionen um den Standort für's Stadttheater gehen weiter

Manchmal weiß eben der eine mehr als der andere: Gesucht wird derzeit nach einem neuen Standort für das Stadttheater. Eine Äußerung von Theater-Verwaltungschef Rudi Senff ließ deshalb kürzlich die SPD-Fraktion aufhorchen: Senff sagte auf der jüngsten Zweckverbandssitzung des Landestheaters, dass als möglicher Standort unter anderem die Mühleninsel in Betracht gezogen werde.
Was folgte, war ein Antrag im Bildungs- und Kultursenat. Es könne nicht sein, heißt es im Antrag der SPD-Fraktion erzürnt, dass Stadträte die aktuellen Unternehmungen zum Projekt Stadttheater aus den Medien erführen. Vielmehr sollte doch erst einmal der Fachausschuss informiert werden und Gelegenheit zur Diskussion erhalten.
Überraschend war auch für SPD-Stadträte wie Maria Haucke, die den Antrag mitunterzeichnet hatte, dass der Anteil an denkmalgeschützter Substanz im alten Stadttheater im Bernlochner-Komplex nun erstmals vermessen werden sollte. Im Bildungs- und Kultursenat nahm Baudirektor Hans Zistl-Schlingmann Stellung zu den acht möglichen Standorten für das Stadttheater, die zwischenzeitlich näher untersucht worden sind. Dabei seien die Rahmenbedingungen für einen Neubau geprüft worden. Mit Theaterleuten sei über eine sinnvolle Größenordnung gesprochen worden.
Die AZ hat die wichtigsten Punkte zusammengefasst:
Kasernengelände
Eine wesentliche Voraussetzung zur Auswahl war die Lage in der Innenstadt. Deshalb kam das ehemalige Kasernengelände, auf dem sich derzeit noch das Theaterzelt befindet, als möglicher Standort gar nicht erst in Frage.
Prantlgarten
Aus "verkehrlichen, denkmalpflegerischen und stadtstrukturellen Gründen" wurde auch der Prantlgarten als Standort ausgeschlossen.
Preysingallee
Eine besondere Position nimmt laut Baudirektor Zistl-Schlingmann das Areal an der Preysingallee mit einer Gesamtfläche von rund 3000 Quadratmetern ein. Das betrifft den Standort des alten Stadttheaters, an dem zwei Varianten realisiert werden könnten: Bei der sogenannten kleine Lösung soll der Publikumsraum im historischen Theatersaal saniert werden und im Bereich der Wittstraße ein Anbau für eine Studiobühne entstehen.
Wittstraße
Die große Lösung sieht die Verlegung der bisherigen Hauptbühne in einen Neubau entlang der Wittstraße vor, wobei die Studiobühne im bisherigen Bühnenraum eingerichtet würde. Dafür werden Baukosten von mehr als 37 Millionen Euro veranschlagt. Ein Hauptproblem dabei ist die Frage, welche Sitzplatzkapazität damit erzielt wird. In die Planungen für den Weiterbetrieb des Stadttheaters auf dem Bernlochner-Areal müsste auch das Nachbargrundstück mit einer angrenzenden Villa einfließen, um auf eine adäquate Größe für den künftigen Spielbetrieb zu kommen. Die Frage, ob bereits Verhandlungen über den Erwerb dieses Grundstücks im Gange seien, blieb im Bildungs- und Kultursenat jedoch unbeantwortet.
Was sonst noch geprüft wird
Untersucht wurden und werden derzeit noch eine südliche und nördliche Teilfläche der Grieserwiese, eine Teilfläche des Stadtparks und auf der Mühleninsel sowie Flächen an den Ecken Schwerreiter-Platz/Bauhofstraße 7 und Podewilsstraße/Isargestade und die Alte Justizvollzugsanstalt. Die Bewertung aller geprüften Standorte soll dem Stadtrat voraussichtlich in der nächsten Plenarsitzung vorgestellt werden. Ein Zwischenbericht über die denkmalgeschützten Befunde des alten Stadttheaters sei bereits an das Landesamt für Denkmalpflege gegangen, sagte Oberbürgermeister Alexander Putz. Offenbar stehen demnach weite Teile unter Denkmalschutz. Ein endgültiges Ergebnis soll laut Putz bis April feststehen.
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