Cowboys Marke Niederbayern
Dr. Richard Kimble wäre stolz auf diese Flucht gewesen
Landkreis Landshut - Die Freiheit, wenn auch nicht für immer, hat sich am Sonntag ein junges, schottisches Hochlandrind erkämpft. Es hatte es beim Ausladen vom Viehtransporter in Tannet bei Vilsbiburg eine kurze Unachtsamkeit der Menschen ausgenutzt - und flugs die Flucht ergriffen.
Der Besitzer und seine Helfer wollten es noch einfangen; doch das rund 180 Kilogramm schwere Tier konnten sie nicht mehr einfangen und verloren seine Spur im Dunkel der anbrechenden Nacht.
Tags darauf, kurz nach 9.30 Uhr, tauchte das Tier dann aber in einem etwa vier Kilometer weit entfernten Waldstück wieder auf. Polizisten aus Vilsbiburg machten sich auf, das Rind zu fangen, unterstützt durch einen Polizeihubschrauber, der auch schnell Sichtkontakt zu dem flüchtigen Rind hatte.
Glaubten die nebenamtlichen Tierfänger zunächst sie hätten ein leichtes Spiel, wurden sie schnell eines Besseren belehrt: Erstes Hindernis war die Bodenbeschaffenheit, die den Einsatz von Dienstfahrzeugen unmöglich machte. Also hefteten sich die Beamten zu Fuß auf die Spur des Schotten.
Das Tier spielte nicht mit
Es ließ sich weder durch den Polizeihubschrauber, noch durch die Beamten zu Fuß beeindrucken. Vielmehr ließ es seine Verfolger bis auf zehn Meter an sich heran, um dann wieder die Flucht von vorne anzutreten - im Gefolge die zwischenzeitlich heftig schwitzenden und atmenden Polizeibeamten.
Erst nach rund eineinhalb Stunden und mehreren Kilometern endete die Flucht dann ihn einem Gehöft in Höhenberg. Dort stand zu einem Stallnebenraum eine Tür offen, in den sich das Rind flüchtete. Die Verfolger konnten die Türe schließen.
Doch offenbar hatte das Treiben nicht nur die Menschen an ihre körperlichen Grenzen gebracht, sondern auch das Tier.
Es legte sich offensichtlich erschöpft nieder und ließ sich nach einer geraumen Zeit der Erholung friedlich von seinem Besitzer auf den zwischenzeitlich eingetroffenen Transporter führen.
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