Kurzarbeit auf breiter Front im Gastgewerbe

München (dpa/lby) - Die meisten Betriebe im bayerischen Gastgewerbe haben Kurzarbeit beantragt. Einer Umfrage des Branchenverbands Dehoga unter seinen Mitgliedern zufolge liegt der Anteil der betroffenen Betriebe bei 80 Prozent. Gut 60 Prozent der mehr als 3000 Teilnehmer gaben an, ihren Betrieb wegen der Corona-Pandemie komplett geschlossen zu haben.
Zwar können sich fast drei Viertel (72,2 Prozent) der Befragten ihren Betrieb mit verschärften Schutzmaßnahmen vorstellen, dennoch üben sich die meisten in Geduld, was den Öffnungstermin angeht. Auf die Frage, ob sie einen früheren Termin mit dem Risiko einer erneuten Schließung oder einen späteren Termin mit höherer Sicherheit bevorzugen würden, sprachen sich fast zwei Drittel (63,5 Prozent) für den späteren Zeitpunkt aus.
Ein Großteil der Betriebe hat zudem finanzielle Hilfen vom Staat erhalten oder beantragt. Soforthilfe des Bundes haben 19 Prozent bereits erhalten, weitere 52 Prozent beantragt. Hilfen vom Freistaat haben den Angaben zufolge 50 Prozent bereits erhalten und 31 Prozent beantragt. Anträge geplant haben weitere 7 beziehungsweise 4 Prozent.
Allerdings sagen 87 Prozent, dass die Hilfen von Bund und Land nicht ausreichen werden. 79 Prozent fordern daher einen Rettungsfonds für das Gastgewerbe. Für eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf 7 Prozent, wie sie der Koalitionsausschuss jüngst beschlossen hat, sprachen sich 93 Prozent aus.