Kurioses neues Café in Oberbayern: Mallorca und Südkorea vereint
Was haben Mallorca, Südkorea und Peißenberg in Oberbayern gemeinsam? Auf den ersten Blick: nichts. Für Moon Jung Kang (43) und Fabian Stockmar (34) aus München ist diese einzigartige Mischung trotzdem perfekt. Perfekt für ihr neues Café und Bistro.
Die 43-Jährige hat vor Kurzem das Momo Nana direkt an der Hauptstraße des Ortes im Landkreis Weilheim-Schongau eröffnet. Die Karte ist nicht nur koreanisch, sondern auch von Mallorca beeinflusst. Der Mix ist so außergewöhnlich, dass die AZ vorbeigeschaut hat. Auf einen alkoholfreien Sangria, Korean Chicken und einen baskischen Käsekuchen.
Die Namensgeber sind die zwei Dackel aus Korea
Wer die Tür öffnet, wird sofort begrüßt. Von Momo und Nana. Das sind die zwei Dackel, die Moon Jung Kang aus Südkorea mitgebracht hat. Die zwei Hunde sind neugierig und zutraulich. Und sie mögen Streicheleinheiten. Das Café ist ausdrücklich hundefreundlich.

Schon seit ein paar Jahren hat das Paar nach einer Location gesucht. In München wurde es nicht fündig. Nun also zentral in Peißenberg. Damit ist für die beiden ein Traum wahr geworden, sagt die 43-Jährige. "In München gibt es koreanische Lokale. Sie machen es gut, aber mir fehlt manchmal etwas. Ich wollte ein eigenes Café, um mich zu Hause zu fühlen." Zudem wollen sie ein offener Treffpunkt für junge Menschen sein. Auch mit kleinen Start-up-Meetings und Events.

Die Mischung aus Mallorca und Südkorea ist außergewöhnlich, das ist ihnen bewusst. "Das gibt es bisher nirgends", sagt der 34-Jährige. Aktuell haben sie von Mittwoch bis Sonntag jeweils von 10.30 bis 16 Uhr geöffnet. Ab 18. November Mittwoch und Samstag von 10 bis 18 Uhr, Donnerstag und Freitag von 17 bis 21 Uhr. Sonntag bis Dienstag ist dann geschlossen.
"Eine der besten Küchen der Welt"
Beide haben BWL studiert. Moon Jung Kang bringt zudem Gastro-Erfahrung mit. Ihr Mann hat einen Office-Job und unterstützt sie. Er hat schon an verschiedenen Orten in Asien gelebt, auch in Seoul. Der Münchner hebt die dortige Kaffeehaus-Kultur hervor. "Wenn man durch Seoul läuft, folgt ein Café auf das nächste." Dieses Gefühl wollen sie auch nach Oberbayern holen.

Wie schmeckt koreanisches Essen? "Für mich ist es eine der besten Küchen weltweit", sagt der 34-Jährige. "Es ist sehr, sehr gesund. Stichwort: Kimchi. Dieser eingelegte Kohl gehört zur südkoreanischen Kultur." Und: "Viele Gerichte haben auch eine Schärfe."
Moon Jung Kang braucht keine Rezepte - alles im Kopf
In ihrem eigenen Café will Moon Jung Kang authentische Speisen anbieten. Sich fühlen, als säße sie daheim bei der Mama am Esstisch. Von ihr und der Tante habe sie das Kochen gelernt. Sie erzählt: "Wir brauchen keine Rezepte." Sie hätten alles im Kopf. Wie ein Buch. Von Generation zu Generation weitergegeben.

Moon Jung Kang sagt weiter: "Wir marinieren sehr gerne - Fleisch, Fisch, Gemüse. Das koreanische Barbecue ist auch bekannt." Und: "Kimchi essen wir fast jeden Tag."
Bibimbap und Korean Mandu
Die Gerichte in dem kleinen Lokal wechseln jeden Monat. Im ersten Monat standen zum Beispiel Bibimbap (Reisgericht mit Gemüse, mariniertem Fleisch oder Tofu und einem Spiegelei, serviert mit würziger Gochujang-Sauce) auf der Speisekarte oder auch Korean Mandu (koreanische Teigtaschen mit Hähnchen, vegetarisch oder ein Mix) und eine Matcha-Joghurt-Bowl.

Die Getränkekarte ist vielfältig von Iced Americano, Spanish Latte bis zu Cold Brew, aber auch Caffé Mocha und Caramel Macchiato. Und Bio-Matcha aus Korea und Japan.

Und warum nun zusätzlich die Kombi mit Mallorca? Ganz einfach: Beide lieben es, auf der spanischen Insel zu urlauben. Die Landschaft, das Essen. Moon Jung Kang sagt auch, dass sie eine gewisse Ähnlichkeit der Küche erkennt: Tapas. Diese Art der kleinen spanischen Häppchen gibt es in ihrer Heimat auch. "Wir kochen einzelne kleine Gerichte, stellen sie auf den Tisch - fünf bis zehn verschiedene."
Freudentränen bei einem Gast aus Korea
Den spanischen Einfluss auf der Karte merkt man etwa beim alkoholfreien Sangria (sie schenken keinen Alkohol aus) oder dem baskischen Käsekuchen - beides bestens. Ebenso das Korean Chicken (sehr zartes Fleisch und gut gewürzt - aktuell allerdings nicht auf der variierenden Karte). Je nach Einfluss drapieren sie ein spanisches oder koreanisches Fähnchen dazu. Sie wollen künftig vor dem Café noch mehr Pflanzen und Palmen aufstellen. Fürs Mallorca-Urlaubsgefühl.
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