Kunst für Kopf, Hintern, acht Hände und eine Fliegerbrille
Nürnberg - Im Erlanger E-Werk findet bis Sonntag das erste „VJ-Festival“ in Franken statt
Die Ähnlichkeit verblüfft nicht lange, zwischen dem „VJ“ und den „DJ“. Während der Zweite im besten Fall aus musikalischen Versatzstücken einen wunderbaren Abend zaubert – macht der Erste genau das gleiche, doch eben nur mit Bildern. Denn „Visual Jockeys“ sind (audio-)visuelle Künstler, die live auf Partys (und neuerdings auf immer mehr Konzerten und manchmal auch im Theater) Stimmungen erzeugen und unterstützen mit ihren Videos. Kunst also, für Hintern und Kopf. Das Phänomen des VJ-ing geht bis in die 60er zurück, hat aber in den letzen zehn Jahren speziell in der elektronischen Clubkultur einen Boom erlebt – seit die Preise für Beamer, die die Bewegt-Bilder an die Wand werfen gesunken ist.
Ab Freitag Abend findet nun im Erlanger E-Werk erstmals das „VJ-Festival“ statt. Dort treffen sich internationale Künstler, um sich in Workshops miteinander auszutauschen – und um am Abend in den E-Werk-Räumen ihr Können zu zeigen. Das beschränkt sich aber nicht mehr nur auf den rein begleitenden Part, der eben zur Musik die Bilder dazumischt. Norbert Schoder, selbst VJ und einer der Veranstalter, erklärt, dass es „auch Projekte gibt, bei denen die Musik und das Bild Hand in Hand gehen. Da wird dann ein audiovisuelles Projekt von Anfang an von Musiker und VJ zusammen geplant, und richtiggehend aufgeführt, in Form einer Performance.“ Einige dieser Projekte, die bis hin zu 3D-Projektionen reichen, stellen sich nun am Wochenende vor. Zum Beispiel in der Live-Performance von „Iduun“ in der Club-Bühne um 21.15 Uhr, bei der Theater/Musik/VJ-ing zu einer „Performance für acht Hände und einer Fliegerbrille“ verschmelzen. Am Sonntag zeigen einige Filme (wie „Video Out“ um 14 Uhr, Festivalkino) die Entstehungsgeschichte des VJ-ing. Eine interaktive Ausstellung lädt zum Mitmachen ein.
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