Krise erreicht auch die N-Ergie
NÜRNBERG - Die Wirtschaftskrise macht inzwischen auch dem Nürnberger Versorger N-Ergie zu schaffen – es gibt Verluste beim Rück-Verkauf an der Börse
Die Wirtschaftskrise macht inzwischen auch dem Nürnberger Versorger N-Ergie zu schaffen. Produktions-Kürzungen, Kurzarbeit oder Pleiten führen dazu, dass viele Firmen vertraglich vereinbarte Strom-Mengen nicht mehr abnehmen können. Die Strom-Kontingente müssen dann über die Energie-Börse zurückverkauft werden – in der Regel zu deutlich niedrigeren Preisen. Hintergrund: Seit der Liberalisierung des Strom-Marktes werden Lieferverträge für Strom, Gas oder auch CO2-Verschmutzungsrechte bei der Leipziger Börse EEX (European Energy Exchange) gehandelt. Für die N-Ergie bietet dort die Tochter-Firma Syneco mit 20 Brokern mit.
Letztes Jahr, vor dem großen Finanzcrash, als die N-Ergie die Kontingente für 2009 und 2010 kaufte, lag der Preis für „Base“, also die langfristigen Verträge für den Grundlaststrom, bei nahezu 100 Euro pro Megawattstunde. Danach brachen wegen der Krise weltweit die Energiepreise ein, der Preis für „Base“ lag Ende Juni gerade mal bei 50,50 Euro pro Megawattstunde. Wenn die N-Ergie überschüssigen Strom jetzt zurückverkaufen muss, trägt sie – je nach Vertag – das Preisrisiko mit. „Wir haben allerdings auch Verträge, bei denen der Kunde zu 100 Prozent das Risiko trägt“, sagt N-Ergie-Sprecherin Rita Kamm-Schuberth. Wenn eine Firma dann klamm ist, greift die N-Ergie schon mal mit Ratenzahlung unter die Arme.
Um etwaige Verluste abzufedern, hat die N-Ergie bereits im Jahresabschluss 2008 Rücklagen gebildet. Wenn die Krise sich nicht noch drastisch verschärft oder extreme Witterungs-Einflüsse eintreten, werde man für 2009 ein „planmäßiges Ergebnis“ einfahren, heißt es im Plärrer-Hochhaus. Doch N-Ergie-Chef Herbert Dombrowsky kalkuliert längst mit geringeren Strom- und Gasabsätzen – und kündigte Sparmaßnahmen im eigenen Hause an: „Es ist völlig undenkbar, dass es keine Auswirkungen hat, wenn weniger eingenommen wird.“ venne
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