Kriegsgefangene erschossen? Ex-Offizier unter Verdacht

In Wolfratshausen, dem Heimatort von Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber, soll sich jahrzehntelang ein Kriegsverbrecher versteckt haben. Der heute 89-Jährige soll als Offizier der Wehrmacht 1945 zehn russische Gefangene in Polen erschossen haben.
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Einmarsch der deutschen Truppen in Polen.
dpa Einmarsch der deutschen Truppen in Polen.

WOLFRATSHAUSEN/DORTMUND - In Wolfratshausen, dem Heimatort von Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber, soll sich jahrzehntelang ein Kriegsverbrecher versteckt haben. Der heute 89-Jährige soll als Offizier der Wehrmacht 1945 zehn russische Gefangene in Polen erschossen haben.

Durch Zufall kamen die Fahnder der Zentralstelle für NS-Massenverbrechen bei der Staatsanwaltschaft Dortmund dem mutmaßlichen Kriegsverbrecher auf die Spur. Im Zusammenhang mit einem Kriegsverbrechen in Italien berichtete ein Zeuge von einer Gefangenenerschießung in Polen. Schauplatz des Massakers war die Gegend von Pabianice, einem Ort nahe Lódz, dem früheren Litzmannstadt.

Ein damaliger Oberleutnant in der Fallschirm-Panzer-Division Hermann Göring soll mindestens zehn russische Kriegsgefangene eigenhändig erschossen haben. Anschließend habe der heute 89-Jährige die Leichen mit Benzin übergossen und verbrannt. Das Massaker fand nach Erinnerung des Zeugen zwischen Januar und März 1945 statt.

Der Staatsanwaltschaft Dortmund hat die Ermittlungen aufgenommen. Staatsanwalt Andreas Brendel, Chef der Zentralstelle für NS-Massenverbrechen, hat am Mittwoch zusammen mit LKA-Beamten die Wohnung des Verdächtigen durchsucht. Dabei wurden Fotos und schriftliche Unterlagen sichergestellt. Der Verdächtige bliebt vorerst auf freiem Fuß. Es bestehe keine Fluchtgefahr, so Brendel.

Nach dem Krieg lebte der Ex-Offizier unauffällig als Angestellter, gründete eine Familie und wohnt bis heute in Wolfratshausen. Er bestreitet, an der Ermordung der Kriegsgefangenen beteiligt gewesen zu sein.rah, th

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