Krebstod mit 63! Trauer um Radio-Star Hansi Würth
Er war die fränkische Stimme des Bayerischen Rundfunks – Bei der AZ hat er als Reporter begonnen
NÜRNBERG Den fränkischen Hörern des Bayerischen Rundfunks vermittelte seine Stimme so etwas wie selbstbewusstes Heimatgefühl: Um Hansi Würth, den Moderator von hierzulande höchst beliebter weiß-roter Exotik auf den ansonsten schwarzbayrisch eingefärbten Wellen Bayern 1 und 2, herrscht traurige Funkstille. Am Donnerstagabend ist der Radiomann im Alter von 63 Jahren gestorben. Er hat einen jahrelangen Kampf mit dem Krebs verloren.
„Wir wussten, dass er seinem Ende immer näher kam"
Die Kollegen vom BR-Studio Franken, wo Würth seit 1971 als Reporter und seit 1991 als Chef des Regionalprogramms für fränkische Identität zuständig war, zeigten sich tief betroffen: „Wir wussten, dass er seinem Ende immer näher kam – und er selbst wusste es auch. Und er ging, soweit es seine Kraft zuließ, bewundernswert offen damit um.“
Journalist mit weltgewandten Interessen
Was Radiohörer an dem Garanten fränkischer Belange so schätzten, war auch seine originelle Sicht auf das Geschehen zwischen Pegnitz, Regnitz und Main, die nicht vernebelt war von volkstümeligem Provinzialismus. Dafür war er viel zu sehr Journalisten mit weltgewandten Interessen. Das handwerkliche Rüstzeug hatte er sich vor seiner Rundfunkzeit als Reporter bei der Abendzeitung erworben.
Und immer wenn die Münchner BR-Zentrale ihre TV-Kameras auf Franken fokussierte – wie beim Fürther Kärwa-Zug – konnte sie sich auf einen Experten verlassen: Hansi Würth, der den schönsten Dialekt auch für Auswärtige stubenrein rüberbrachte.
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