Krebskind Ayca tot - 1200 Spender konnten nicht helfen

Unzählige Menschen hatte Aycas Schicksal berührt – die Helfer von „Blue Star“ wollten das Unmögliche möglich machen.
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Bis zum Sommer 2008 war Ayca ein ganz normales, fröhliches Mädchen. Dann brach die Krankheit aus und ihr Zustand verschlechterte sich.
az Bis zum Sommer 2008 war Ayca ein ganz normales, fröhliches Mädchen. Dann brach die Krankheit aus und ihr Zustand verschlechterte sich.

NÜRNBERG - Unzählige Menschen hatte Aycas Schicksal berührt – die Helfer von „Blue Star“ wollten das Unmögliche möglich machen.

Alles Bangen und Hoffen war vergebens! Die kleine Ayca (10) hat den Kampf gegen ihre heimtückische Krebserkrankung verloren. Am Samstagabend starb das tapfere Mädchen im Nürnberger Krankenhaus „Hallerwiese“. Unzählige Menschen hatte Aycas Schicksal berührt. Die private Hilfsorganisation „Blue Star“ versuchte gar, das Unmögliche möglich zu machen. Anfang Juni, als der Zustand des Mädchens immer instabiler wurde, organisierte der Verein eine Hilfsaktion, um einen geeigneten Stammzellen-Spender zu finden. Rund 1200 hilfsbereite Menschen ließen ihr Blut untersuchen, doch für eine Übertragung von Stammzellen kam keiner davon in Frage. Das war für das Mädchen das endgültige Todesurteil.

Gestern wurde der Leichnam des Mädchens in ihr Heimatland, die Türkei, überführt. Ein Flugzeug brachte ihre sterblichen Überreste vom Nürnberger Flughafen nach Izmir. Mit an Bord befand sich auch Aycas Mutter, die die letzten Wochen an der Seite ihrer Tochter im Krankenhaus verbracht und ihr immer wieder Mut gemacht hatte. „Vormachen ließ sich Ayca am Ende nichts mehr. Sie wusste, was auf sie zukommt“, sagte einer der Helfer von „Blue Star“ zur AZ.

Trotz des Verlusts dankt die Familie den Helfern

Trotz der tiefen Trauer, die die Familie und alle Freunde und Bekannte befallen hat, dachte Aycas Mutter an die vielen Menschen, die dem Aufruf zur Hilfsaktion gefolgt waren: „Ich bin allen sehr, sehr dankbar.“ Ihre Tränen kann die große Anteilnahme trotzdem nicht trocknen. „Für uns wiegt der Verlust sehr schwer“, versucht Aycas Cousin Burat (18) die Stimmung wiederzugeben. Auch er war unermüdlich im Einsatz, um einen geeigneten Stammzellen-Spender zu finden. Überall in der Stadt hängte er Plakate auf, um auf das Schicksal seiner Cousine aufmerksam zu machen.

Ayca war von einem Tage auf den anderen zu einem medizinischen Notfall geworden. Im Sommer letzten Jahres klagte sie über Kopfschmerzen und Fieber, dann gesellten sich starke Zahnschmerzen dazu. Ein Zahnarzt ging von einer Entzündung aus, verschrieb ihr ein Schmerzmittel. Als dann auch noch eine Auge des Mädchens zuschwoll und sie immer schwächer wurde, brachten sie ihre Eltern ins Krankenhaus. Dort diagnostizierten die Ärzte das „Non Hodgkin Lymphom", eine besonders aggressive Form von Blutkrebs. Burat erinnert sich mit Schmerzen: „Wir konnten es alle nicht fassen. Bis dahin war Ayca ein ganz normales Mädchen, ging zur Schule, trieb Sport, war fröhlich und ausgelassen.“ Helmut Reister

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