Kosten für Pflege im Heim erneut deutlich gestiegen

Für Pflegebedürftige werden die finanziellen Belastungen immer höher. Nun ist bei den Kosten fürs Heim eine markante Schwelle durchbrochen.
von  dpa
Heimplätze werden für Pflegebedürftige immer teurer. (Archivbild)
Heimplätze werden für Pflegebedürftige immer teurer. (Archivbild) © Sebastian Kahnert/dpa

Die Pflege im Heim in Bayern ist für Bewohnerinnen und Bewohner erneut deutlich teurer geworden. Die Zahlungen aus eigener Tasche im ersten Aufenthaltsjahr überschritten im landesweiten Schnitt die Marke von 3.000 Euro im Monat, wie eine Auswertung des Verbands der Ersatzkassen ergab. Mit Stand vom 1. Juli waren demnach durchschnittlich 3.094 Euro zu überweisen. Das sind monatlich 280 Euro mehr als zum 1. Juli vergangenen Jahres, wie die der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Daten zeigen. 

In den Summen ist zum einen der Eigenanteil für die reine Pflege und Betreuung enthalten. Denn die Pflegeversicherung trägt - anders als die Krankenversicherung - nur einen Teil der Kosten. Für Bewohnerinnen und Bewohner im Heim kommen noch Zahlungen für Unterkunft und Verpflegung, Investitionen in den Einrichtungen und Ausbildungskosten hinzu.

Erhebliche Unterschiede in den Ländern - Bayern im Mittel

Bundesweit gibt es weiter große Unterschiede bei den Eigenanteilen. Im Länder-Vergleich am teuersten war die Pflege im ersten Jahr im Heim zum 1. Juli in Bremen mit durchschnittlich 3.449 Euro im Monat und in Nordrhein-Westfalen mit 3.427 Euro. Bundesweit am niedrigsten war die monatliche Belastung im ersten Jahr im Heim nun in Sachsen-Anhalt mit 2.595 Euro und Mecklenburg-Vorpommern mit 2.752 Euro. Bayern liegt annähernd im bundesweiten Mittel von 3.108 Euro.

Bei den selbst zu zahlenden Summen kommt es auf die Aufenthaltsdauer an, weil sich danach Entlastungszuschläge richten, die Pflegebedürftige neben den Leistungen der Pflegekassen bekommen. Der Eigenanteil für die reine Pflege wird damit im ersten Jahr im Heim um 15 Prozent gedrückt, im zweiten um 30 Prozent, im dritten um 50 Prozent und ab dem vierten Jahr um 75 Prozent. 

Mit dem höchsten Zuschlag ab dem vierten Heimjahr stieg die Zuzahlung aus eigener Tasche im Freistaat nun im Schnitt auf 1.876 Euro im Monat - das waren 141 Euro mehr als zum 1. Juli 2024. Ausgewertet wurden nach Angaben des Verbands der Ersatzkassen (vdek) Vergütungsvereinbarungen der Pflegekassen mit Heimen in allen Bundesländern. Zum Verband gehören etwa die Techniker Krankenkasse, die Barmer und die DAK-Gesundheit.

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