Kornkreise: Das sagt die Staatskanzlei

Das schreibt die Staatskanzlei über Bayern – als Antwort auf eine Anfrage von Bernhard Fricke an Horst Seehofer, was es mit dem Kornkreis in Raisting auf sich hat.
Nina Job |
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„Besondere, tiefe Ruhe“ empfand Bernhard Fricke bei einem Besuch im Kornkreis. Links: Das Schreiben aus der Staatskanzlei: Ministerialrat Paul Dosch antwortet dem Umweltaktivisten Bernhard Fricke.
AZ/privat „Besondere, tiefe Ruhe“ empfand Bernhard Fricke bei einem Besuch im Kornkreis. Links: Das Schreiben aus der Staatskanzlei: Ministerialrat Paul Dosch antwortet dem Umweltaktivisten Bernhard Fricke.

Raisting – Drei Wochen hat es gedauert, bis die bayerische Staatskanzlei auf eine Anfrage von Umweltaktivist Bernhard Fricke zum Kornkreis-Phänomen in Raisting geantwortet hat. Das Schreiben aus der Staatskanzlei trägt das Zeichen A I 5- E 14 - 2478 - 19. Aus der Zahl 5 am Anfang schließt Bernhard Fricke, „dass es zu dem immer wichtiger werdenden Problemkreis, Kontakte von AußerIrdischen Wesen (AI) zu unserem Heimatplaneten Erde, speziell zum Freistaat Bayern, schon wenigstens fünf Vorgänge“ gibt.

Der Rechtsanwalt und Vorsitzende des Vereins David gegen Goliath hatte vom „sehr geehrten Herrn Ministerpräsidenten“ und „lieben Herrn Seehofer“ unter anderem wissen wollen, welches Ressort sich in der Staatsregierung mit Kornkreisen beschäftigt und welche Erklärung man dort für das Phänomen hat (AZ berichtete).

Auch wollte der 64-Jährige wissen, ob es die Staatsregierung „für definitiv ausgeschlossen“ hält, dass der Kornkreis von extraterrestrischen Wesen geschaffen wurde.

Die Antwort fiel recht kurz und erklärungsarm aus. Unterzeichnet hat sie Ministerialrat Paul Dosch (49), designierter Leiter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. „Bayern ist schön, seine Landschaften einzigartig. Bayern zieht deshalb Menschen aus aller Welt an. Deshalb wäre es nicht verwunderlich, wenn Bayern selbst für extraterrestrische Wesen eine besondere Anziehungskraft ausüben würde“, schreibt der Ministerialrat.

Lesen Sie hier: Myteriöser Kornkreis - jetzt spricht der Landwirt

Weiter heißt es: „Auch wenn die Entstehung von Kunstwerken manchmal einer fast unerklärbaren Mystik entspringt, ist sie doch in der Regel einer, objektivierbaren Aufklärung’ zuzuführen. Bei dem Kornkreis in Raisting handelt es sich zwar um ein besonderes Kunstwerk. Allerdings gibt es keine rationalen Hinweise darauf, dass dies von extraterrestrischen Wesen stammen könnte.“

Bernhard Fricke schrieb umgehend zurück: Wenn „unsere außerirdischen Freunde Ihre (...) Antwort vorher gekannt hätten, hätten sie mich (...) ersucht, von meiner Ihnen unterstellten positiven Beurteilung ,über eine angeblich höhere Intelligenz der Bayerischen Staatsregierung’ (...) Abstand zu nehmen, denn Ihre Antwort ist in einer ungewöhnlich-prosaisch blumigen Form inhaltlich völlig nichtssagend.“

Der Briefkontakt wird vermutlich fortgeführt. Doch der Kornkreis in Raisting ist mittlerweile verschwunden. „Als beim Nachbarn gedroschen wurde, haben wir ihn am 25. August gleich mitmachen lassen. Das hat keine zehn Minuten gedauert“, sagte Bauer Christoph Huttner gestern zur AZ. War dabei irgendetwas anders als auf anderen Feldern? „Nein, da hat keiner was gemerkt“, sagt der Landwirt.

Er ist froh, dass der Trubel nun vorbei ist. An den Wochenenden kamen die Besucher zu Tausenden: „Sowas brauch ich nicht unbedingt wieder.“ Den Weizen aus dem Kornkreis hat er dennoch extra abgefüllt – für diejenigen, die ihm eine besondere Magie zuschreiben. „Ein paar waren schon da. Die einen wollen Likör draus machen, die anderen Brot.“ Lange wird der Vorrat nicht reichen. Es waren nur rund 500 Kilo. Nina Job

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