Kopfschuss in Edling: Kripo verstärkt Ermittlungen
EDLING - Das Verbrechen an dem Leiharbeiter aus München bleibt mysteriös: Der 52-jährige Türke wurde Sonntagfrüh mit einem Kopfschuss an einer Straße bei Wasserburg gefunden – das Motiv für die grausame Tat ist weiterhin unklar.
Der Mord an dem Münchner Türken Osman Saracuz (52)– bislang tappt die Polizei über das Motiv und die Umstände der Tat offenbar im Dunkeln. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd bestätigte gestern, dass eine spezielle Ermittlungsgruppe gebildet wurde. Eine heiße Spur verfolgen die Fahnder derzeit aber nicht, hieß es. Auch zur Waffe konnte die Polizei bislang nichts sagen. Für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter oder zur Klärung der Tat führen, hat das Landeskriminalamt 5 000 Euro Belohnung ausgelobt
Osman Saracuz wurde am Samstagabend zuletzt in dem türkischen Lokal „Sansatur“ in der Sankt-Bonifatius-Straße in Giesing gesehen, dort trank er zwei Weißbier und spielte einige Runden Bridge. Der Betreiber des Lokals, Hilmi K., erinnert sich gut daran. Er kennt Osman seit 20 Jahren – so lange wohnte der BMW-Leiharbeiter bereits in München
Gegen 23 Uhr verabschiedeten sich die Freunde. Osman Saracuz wollte offenbar noch jemanden am Rosenheimer Platz treffen. Er telefoniert noch vor der Kneipe, dann hält ein Wagen neben ihm. Ein Bekannter bringt Osman Saracuz zum Rosenheimer Platz - dort verliert sich seine Spur.
Eine Stunde und 20 Minuten später wird der Türke rund 50 Kilometer entfernt in der Nähe von Edling im Landkreis Rosenheim von einem Autofahrer entdeckt. Osman Saracuz liegt blutüberströmt an der Kreisstraße RO 42, zwischen Wasserburg und Albaching, etwa zwei Kilometer von Edling entfernt. Der Türke ist blutüberströmt und lebensgefährlich verletzt. Wenig später stirbt er im Krankenhaus.
Osman Saracuz war verheiratet, lebte aber getrennt von seiner Frau. Mit ihr hatte er einen Sohn (22) und eine Tochter (19). Das „Sansatu“ in Giesing war seine Stammkneipe, fast täglich kam der auffallend kleine Mann (1,58 Meter) hierher. DerBMW-Leiharbeiter engagierte sich politisch und studierte an einer Fernuni BWL. Er war vorbestraft wegen Vergewaltigung. Hinweise an die Polizei unter Tel: 2910-0.
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